Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Erkelenzer Land Schneise der Verwüstung um Birgelen

Erkelenzer Land · Ein Gewitter mit heftigen Sturmböen, Regenmassen und örtlich dicken Hagelkörnern ist am Sonntagnachmittag über das Kreisgebiet gezogen. Schwerpunkt der Feuerwehreinsätze war um Birgelen. Gestürzte Bäume versperrten die L117.

 Land unter am Schmitzhof - Ende des Golfturniers.

Land unter am Schmitzhof - Ende des Golfturniers.

Foto: HARRY HAMDAN

Das schwere Gewitter, das am Sonntagnachmittag die Sommerhitze unterbrach, war kurz, aber örtlich begrenzt folgenreich. Während es um Erkelenz herum nur stark regnete, knickten Sturmböen bei Birgelen zahlreiche Bäume um. Sie fielen auf Häuser und Autos, Straßen und Wanderwege. Für die Wassenberger Feuerwehr gab es in den ersten Stunden bereits 40 Einsatzstellen. In Wegberg-Merbeck musste um 16 Uhr ein Golfturnier abgebrochen werden. Am Schmitzhof fielen Hagelkörner, dick wie Golfbälle.

In Wegberg war binnen Minuten "Land unter". Über das Green am Schmitzhof bei Merbeck ertönte um 15.10 Uhr ein Signalton, der alle Teilnehmer zurück ins Clubhaus rief. Eine Viertelstunde später brach der Sturm los, Äste stürzten aus den Bäumen, Hagel prasselte auf geparkte Autos, Wege standen hoch unter Wasser. "Innerhalb kürzester Zeit wurde die Freiwillige Feuerwehr Wegberg zu 38 Einsätzen gerufen, der Einsatzschwerpunkt lag in den Ortschaften Wildenrath, Arsbeck und Dalheim", berichtete Pressesprecher Frank Heinen. So pumpten die Wehrleute mehrere Keller in öffentlichen und privaten Gebäuden leer und entfernten etliche umgestürzte Bäume und loses Astwerk. "Im Einsatz befanden sich die Löschzüge 1, 3, 4 sowie der Einsatzführungsdienst und die Technische Einsatzleitung. Insgesamt waren 61 Einsatzkräfte im Einsatz", berichtete Heinen weiter.

In Erkelenz hatte es "nur" geregnet - die Leitstelle des Kreises verzeichnete keine besonderen Vorkommnisse. Bei der Matzerather Prunkkirmes ging beim Festzug kurz vor der Parade ein Platzregen nieder. In Hückelhoven fuhr die Feuerwehr zwei Einsätze wegen umgestürzter Bäume.

Ein ganz anderes Bild dagegen rund um Birgelen. Zu den 40 Einsätzen unmittelbar nach dem Unwetter waren ungezählte hinzu gekommen. Wehrleiter Holger Röthling sah gegen 18.30 Uhr noch kein Ende der Aufräumarbeiten, sie sollten noch Stunden andauern. "Am schlimmsten betroffen ist die Keltenstraße, die ehemalige Engländersiedlung. Hier sind zahlreiche Bäume auf Häuser gestürzt", sagte er am Abend. Ein mächtiger Stamm, der auf einem unbewohnten, zum Verkauf stehenden Haus lag, blieb dort erst einmal liegen. "Zurzeit kümmern wir uns um ein Haus, das von einer Familie bewohnt wird", erklärte Röthling. Ein Spezialkran und die Drehleiter aus Heinsberg halfen beim Wegziehen der Stämme. Ein Feuerwehrmann erlitt eine Schnittwunde, sonst gab es keine Verletzten.

Die L117 zwischen Rothenbach und Wassenberg war gesperrt, auch hier dröhnten die Motorsägen. Mais- und Spargelfelder hatte das Unwetter komplett niedergewalzt. Die Zufahrt zu Schloss Elsum war unpassierbar, ein Baum hatte ein Wegekreuz umgerissen. Vor einem Rohbau stürzte ein Gerüst ein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort