Wegberg Eine Herzenssache

Wegberg · Die Familie Heinrichs aus Merbeck renoviert derzeit die Ophover Mühle. Jede freie Minute investiert sie in die Verwirklichung ihres Traumes. Die ersten Gäste sollen im Sommer im neuen Café-Restaurant empfangen werden.

Langsam nimmt die Vision von Rudolf Heinrichs (69) und Ulrike Baltes-Hendricks (41) formen an: Der Unrat, der die Ophover Mühle jahrelang blockiert hat, ist verschwunden, und die groben Instandsetzungsarbeiten sind schon erledigt. Dennoch gibt es für Vater und Tochter noch viel zu tun.

Gemeinsam arbeitet die Familie in jeder freien Minute an der Verwirklichung des Traums von Ulrike Baltes-Hendricks: Ein Café-Restaurant-Betrieb in der Ophover Mühle zu eröffnen. Die einstigen Gasträume sind in den vergangenen Jahren immer mehr heruntergekommen. Während eines Streits zwischen der Stadt Wegberg sowie dem Pächter und einem Untermieter blieben die Türen der Mühle geschlossen. Anfang des Jahres kam es zu einem Verkaufsabschluss zwischen der Stadt Wegberg und der Familie Heinrichs. Und im Juli oder Anfang August soll es schon soweit sein: Denn für diesen Zeitraum ist die Eröffnung des Restaurants von Ulrike und ihrem Mann Holger Hendricks geplant.

Zentrale Lage

Die leidenschaftliche Köchin erfüllt sich damit einen lang gehegten Wunsch. Bei der Entscheidung des Mühlenkaufs spielte jedoch nicht nur die Freude am Gastronomiegeschäft eine tragende Rolle: "Die Mühle genießt vom Ursprung her einen sehr guten Ruf. Hinzu kommt die zentrale Lage. Das war für uns entscheidend", sagt Rudolf Heinrichs. Dieser kennt sich als ehemaliger Bauunternehmer mit der Restaurierung von alten Gemäuern bestens aus. Er steht seiner Tochter mit Wissen und Tatkraft zur Seite. Nach der Eröffnung will er sich aus dem Geschäft raushalten und die Leitung Ulrike Baltes-Hendricks überlassen.

Die Familie steckt mitten im Umbau und ist derzeit mit Fliesarbeiten beschäftigt. "Zum Glück hatten wir noch keine Probleme. Daher liegen wir voll im Zeitplan", sagt Baufachmann Heinrichs. Allerdings seien viele Fragen noch ungeklärt. So ist zum Beispiel nicht sicher, ob das Mühlrad wieder laufen wird. Zwar ist das Rad theoretisch instandgesetzt und gängig, jedoch fehlt das Wasser. Das Problem besteht darin, dass der Mühlenweiher 1973 zum Hochwasserrückhaltebecken umfunktioniert wurde und der Beeckbach seitdem über eine zu geringe Wassertiefe verfügt. Die Gespräche mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, dem Schwalmverband und anderen Behörden sind laut Heinrichs noch nicht abgeschlossen.

Bootsverleih geplant

Ebenso ist die Frage nach einem Bootsverleih und der Nutzbarkeit der dritten Etage als Konferenzraum noch nicht geklärt. Die Anträge würden geprüft. So bleibt bis zur geplanten Eröffnung noch viel zu tun. Sicher ist nur, dass die Wiedereröffnung der alten Mühle nicht nur für Familie Heinrichs eine Herzenssache darstellt.

(RP)
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