Trotz 0:3 – Beeck in Brühl unter Wert geschlagen

Der Trainer eines Tabellendritten, der sieben Spieltage vor Schluss immer noch nach unten guckt – gibt's so was? Gibt es – und zwar in der verrückten Mittelrheinliga. Dort wehrte Arno Hünninghaus, Coach des SC Brühl, nach dem gestrigen 3:0 gegen den FC Wegberg-Beeck noch alle Glückwünsche zum Klassenerhalt ab – trotz immerhin nun elf Zählern Vorsprung vor der Abstiegsregion. "Natürlich sieht es nun sehr gut aus, doch ein, zwei Punkte fehlen noch immer", meinte Hünninghaus.

Zugleich räumte er ein, dass das Ergebnis viel zu hoch ausgefallen sei: "Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Beeck war optisch überlegen und hat uns spielerisch dominiert, allzu zwingend ist der FC dabei aber nicht geworden. Da hat auch ein bisschen der Zug zum Tor gefehlt."

Chef im Ring bis zur 41. Minute

Dennoch waren die Kleeblätter bis kurz vor der Pause Chef im Ring – und hatten durch den wieder agilen Michael Meven und den beiden Dominiks (Jansen und Bischoff) auch einige Möglichkeiten. Doch in Front gingen in Minute 41 dann die Gastgeber: Nach einem langen Einwurf traf Thomas Frohn mit links aus recht spitzem Winkel. Eine Szene, bei der Beecks Coach Josef Küppers mächtig der Kamm schwoll: "Da hat's in unserer Innenverteidigung beträchtliche Abstimmungsprobleme gegeben."

Nach der Pause änderte sich das Bild nicht wesentlich. Beeck, angetrieben vom wie beim 3:0 in Lich-Steinstraß wieder guten Lucas Domgörgen, drückte – freilich ohne die letzte Konsequenz.

Genau diese zeigte dafür der Unparteiische in der 72. Minute: Da schickte Alexander Degeer (Köln) Beecks Tobi Klemt nach einem Tackling gegen Michel Lambertz im Strafraum mit Rot vom Platz. "Dabei hatte Tobi klar den Ball gespielt", ereiferte sich Küppers. Den fälligen Foulelfmeter nutzte erneut Frohn zum 2:0. Per Sololauf ließ Lambertz noch das 3:0 folgen (83.). Zwei Minuten später sah Beecks Philipp Reichartz nach einem Gerangel noch die Ampelkarte – Beecks insgesamt elfter Platzverweis der Saison.

Nicht nur deswegen war Küppers anschließend bedient: "Wir hätten heute einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt tun können. Statt dessen war das heute nach zuletzt zwei Schritten nach vorn nun wieder einer zurück."

Immerhin sind die Kleeblätter damit in bester Gesellschaft. Schließlich müssen ab Rang acht alle Teams den Blick noch sehr deutlich nach unten richten – darunter nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen sogar der FC Junkersdorf, eine fußballerische Topadresse der Liga . . .

Beeck: Spago – Reichartz, Klemt, Fäuster (73. Ajani), Regn – Domgörgen, Enache, Berkigt, Bischoff – Meven, Jansen (86. Goebels)

(RP)
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