Wegberg Viele Ideen für die Ophover Mühle

Wegberg · Auf die Familie des früheren Merbecker Bauunternehmers Heinrichs wartet eine große Aufgabe: Die neuen Besitzer der Ophover Mühle wollen das historische Gebäude sanieren. Ob sich künftig auch das alte Mühlrad wieder drehen wird, ist noch offen.

Dass ihn schon seit Tagen eine Erkältung plagt, lässt sich Rudi Heinrichs (69) nicht anmerken. Der frühere Bauunternehmer aus Merbeck ist spürbar in seinem Element, als er mit seiner Tochter Ulrike Baltes-Hendricks (41) die etwas muffig riechenden Räume der Ophover Mühle inspiziert. Als Heinrichs auf ein schweres Eichenholz klopft, das mitten im Raum einen Querbalken stützen soll, hält er das gute Stück plötzlich in der Hand. "Der kann schon mal raus", sagt Heinrichs schmunzelnd, "die Mühle steht ja noch." Im Juli will Ulrike Baltes-Hendricks, Mühlen-Chefin in spe, in der Ophover Mühle ein Restaurant eröffnen.

Über 300 Quadratmeter

Familie Heinrichs hat die Ophover Mühle von der Stadt Wegberg gekauft. Zu welchem Preis, sagen die neuen Besitzer nicht. Jahrelang blieb das Restaurant in der Ophover Mühle, das einst einen exzellenten Ruf genoss, geschlossen. Zwischen der Stadt Wegberg sowie dem Pächter und einem Untermieter war es zu einem Streit gekommen. Das ist nun Vergangenheit.

Die neuen Besitzer werden in den nächsten Monaten nicht nur Geld, sondern auch viel Arbeit investieren, um das über 300 Quadratmeter große historische Gebäude wieder auf Vordermann zu bringen. "Die ganze Familie packt mit an, da ist sich niemand für irgendwas zu schade", sagt Ulrike Baltes-Hendricks. Was erhalten bleiben könne, solle auch erhalten bleiben. Ob sie das alte Mühlrad wieder zum Laufen bringen, wissen die neuen Mühlenbesitzer aber noch nicht. "Wir prüfen derzeit die Höhe des Wasserstandes. Dann werden wir sehen, was möglich ist", sagt Heinrichs. Mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, dem Schwalmverband und weiteren Behörden werde er in den nächsten Tagen viele Gespräche führen. Auch mit dem Angelverein, der das Rückhaltebecken am Beeckbach nutzt, will er sprechen. "Wäre doch schön, wenn man mit Bötchen über den Weiher schippern könnten", sagt er.

An Ideen mangelt es dem Baufachmann mit Unternehmergeist jedenfalls nicht. Derzeit lässt Heinrichs Pläne fertigen, wonach die Gäste im schmucken Innenhof der Ophover Mühle speisen können – von einem pyramidenförmigen Glasdach vor Wind und Wetter geschützt. Wie die ehemalige Wohnung in den oberen Stockwerken der Mühle künftig genutzt wird, sei noch offen. Konferenz- oder Gesellschaftsräume seien eine Möglichkeit, meint Heinrichs. Ab Juli will seine Tochter Ulrike mit Ehemann Holger Hendricks (41) und den beiden Söhnen Maximilian (17) und Julius (18) ihren Gästen Kaffee und Kuchen servieren. Später sei auch an Mittagstisch und Abendmenü gedacht.

Speisen passend zur Mühle

Während der Vater mit kritischen Blicken die Statik der Holzkonstruktion in der alten Mühle prüft, feilt die Tochter als leidenschaftliche Köchin schon am Speiseplan. Details nennt sie noch nicht, nur so viel: Die Gerichte müssten zur Ophover Mühle passen. Und zu den Menschen in der Region.

(RP)
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