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Hückelhoven Haufenweise Ärger - muss das sein?

Hückelhoven · Das Problem stinkt vielen Zeitgenossen: Hundekot auf Bürgersteigen und Spazierwegen. "Tretminen" auch an der Kita Baal. In Hückelhoven gibt es drei Hundetoiletten. Wer Bellos Hinterlassenschaft achtlos liegenlässt, riskiert ein Bußgeld.

 "Mir zuliebe" - damit Hundi sich nicht für den Zweibeiner am anderen Ende der Leine schämen muss. Zwischen Rathaus und Wasserspielplatz finden Gassigänger schwarze Tüten, mit denen sie Hundekot sauber entsorgen können.

"Mir zuliebe" - damit Hundi sich nicht für den Zweibeiner am anderen Ende der Leine schämen muss. Zwischen Rathaus und Wasserspielplatz finden Gassigänger schwarze Tüten, mit denen sie Hundekot sauber entsorgen können.

Foto: GABI LAUE

Einen "kleinen Denkanstoß" wollte die Mutter eines kleinen Mädchens aus dem Baaler Kindergarten im sozialen Netzwerk geben: "Heute war mein zweiter Morgen in Folge, an dem meine Tochter in die wunderschön platzierten Tretminen am Kindergarten reingetreten ist." Sie findet es "unverschämt, das liegenzulassen". Mittlerweile ist auch das Ordnungsamt tätig geworden. Denn: Hundehaufen auf öffentlichen Flächen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar. Wird jemand angezeigt, drohen 20 Euro Bußgeld.

Hundebesitzer, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach liegenlassen, sind generell ein Ärgernis. In Baal sei es zeitweise ein großes Problem gewesen, sagte Kindergartenleiterin Gabi Mahr. Sie kann der Mutter nur beipflichten: "Unverschämt. Auf den Platten ist das nicht mehr lustig und sehr unhygienisch für die Kinder." Sie wäre sogar bereit, "Übeltäter" zu fotografieren. "Wir haben auch schon einige Leute angesprochen", erklärte Mahr weiter. "Zurzeit hat es sich auf dem Bürgersteig gelegt." Dass jemand erwischt und verwarnt wurde, wird sich unter Hundebesitzern herumsprechen, hofft sie.

Die Stadt Hückelhoven hat sich schon mehrfach Hinweise an Hundehalter einfallen lassen. "Hundekot - ein ständiges Ärgernis" war etwa die Überschrift über ein Beiblatt, das vor rund zehn Jahren mit dem Hundesteuerbescheid verschickt wurde. "Hunde sind Freunde des Menschen, Spielgefährten für unsere Kinder und treue Partner für Jung und Alt. Deshalb mögen viele Menschen Hunde", hieß es darin. "Aber nicht ihre Hinterlassenschaften! Schon gar nicht auf Spielplätzen, Gehwegen, öffentlichen Plätzen oder Wiesen, wo sie zu einer Gesundheitsgefahr und einer Belastung der Allgemeinheit werden." Der Brief enthielt auch den praktischen Hinweis, wie man das stinkende Etwas wieder verschwinden lassen kann: "Einfach mit einer Plastiktüte überstülpen, Haufen aufnehmen und bei nächster Gelegenheit entsorgen." Schließlich der Hinweis, der auf öffentlichen Flächen hinterlassene Haufen sei "kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann".

In einem Flyer der Stadt von 2007 unter dem Motto "Unsere Stadt ist unsere Visitenkarte" wurde ebenfalls betont: "Hundekot auf Straßen, Bürgersteigen oder Wiesen ist kein schöne Anblick. Hundehalter müssen die Hundehaufen entsorgen." Daneben ein Bild von einem Schuh knapp über einer dicken Wurst - das Geruchsgedächtnis möchte sich den Brei am Schuh nicht vorstellen. Schwarze "Häufchentüten" finden Hundehalter an drei Stellen in Hückelhoven, Ratheim und Millich. Die Kotbeutelstationen werden regelmäßig vom Ordnungsdienst aufgefüllt. Zeitweise hatte die Stadtverwaltung auch einen ganz netten "Wink" parat: Bei der Anmeldung eines Hundes gab es einen blauen Knochen mit einigen Hundekotbeuteln darin.

Hundehalter, die fortgesetzt die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner mitten im Weg lassen, brauchen deutlichere Hinweise. Sie müssen den Hundekot entsorgen. Denn so steht es in der ordnungsbehördlichen Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung: Hundehalter und diejenigen, denen die Aufsicht über einen Hund übertragen worden ist, haben dafür zu sorgen, dass Verunreinigungen der Anlagen und Straßen unverzüglich beseitigt werden. "Wir raten den Leuten, dass sie Hundehalter ansprechen: Machen Sie das doch bitte weg", so Stadtsprecher Holger Loogen. Fruchtet das nichts, kann Anzeige erstattet werden - was mancher allerdings scheut. Voraussetzung ist, dass der Beschwerdeführer Datum, Uhrzeit, die Ortsbeschaffenheit und den Namen des Halters nennt und sich als Zeuge zur Verfügung stellt. Dann kann das Ordnungsamt ein Bußgeldverfahren einleiten und 20 Euro fordern. Wird nicht gezahlt, erfolgt ein Bußgeldbescheid plus Gebühren und Auslagen.

(gala)
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