Krefeld Wirbel um "Fressnapf"-Zitat von Thomas Gottschalk

Krefeld · Der ehemalige "Wetten, dass...?"-Moderator hat den Namen des Krefelder Unternehmens "Fressnapf" verwendet. Kritiker sehen darin Schleichwerbung. Das Krefelder Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.

Fremdschäm-Momente bei "Wetten, dass..?"
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Das Krefelder Unternehmen Fressnapf mit Geschäftsführer Torsten Toeller ist unvermittelt ein Nebendarsteller in der Debatte um Schleichwerbung in der Sendung "Wetten, dass...?" geworden. Das Magazin Spiegel berichtete in seinen vergangenen Ausgaben, dass die von Thomas Gottschalks Bruder Christoph Gottschalk geführte Firma Dolce Media Kunden die Möglichkeit angeboten habe, für Millionensummen verbotene Reklame in Deutschlands bekannter Wettshow zu platzieren. Eine dieser Firmen soll auch das Krefelder Unternehmen Fressnapf sein.

Konkret geht es um eine Wette in der Show vom 10. November 2007. Die Wettpatin Céline Dion sollte einschätzen, ob es dem Kandidaten gelingt, schneller als ein Hund einen Wassertrog auszuschlabbern. Gottschalk fragte Celine Dion: "Schafft er es schneller, den Fressnapf auszuschlabbern als der Hund?" Dieses Zitat ist der Stein des Anstoßes. Weiteren interessierten Kunden soll die Firma Dolce Media mit Verweis auf diesen Satz erklärt haben, wie eine Schleichwerbung bei "Wetten, dass..." aussehen könne.

Torsten Toeller weist die Vorwürfe der Finanzierung von Schleichwerbung ebenso zurück wie der Anwalt von Christoph Gottschalk, den unsere Zeitung um Stellungnahme bat. "Es handelt sich nur um Mutmaßungen", sagte Anwalt Michael Bartsch. Fressnapf-Sprecher Kristian Peters-Lach erklärte auf Anfrage: "Die angesprochene Wette wurde weder von Fressnapf, noch über den Kundenwettbewerb generiert oder in anderer Form gestaltet. Die nur einmalige Verwendung des sehr generischen und umgangssprachlichen Begriffs ,Fressnapf' seitens Thomas Gottschalk stand in keinerlei Bezug zu der genannten Medienkooperation und muss aus unserer Sicht situativ entstanden sein.

Fressnapf hat eine Erwähnung des Begriffs ,Fressnapf' in der Sendung jedenfalls zu keiner Zeit gefordert oder angeregt." Das Unternehmen Fressnapf habe keine Kenntnis über mündliche Nebenabsprachen. "Bindend war für Fressnapf stets und ausschließlich die schriftlich fixierte Medienkooperation." Konkret soll es laut Fressnapf zwischen der Fressnapf-Tiernahrungs GmbH und Dolce Media einen Medien-Kooperationsvertrag gegeben habe. Dieser habe Fressnapf zwischen dem 10. November 2007 und dem 26. Januar 2008 die Möglichkeit gegeben, in Form von Anzeigen im "Wetten, dass..."-Magazin des Bauer-Verlages zu werben. Darüber hinaus habe Fressnapf mit dem "Wetten, dass..."-Logo in seinen Märkten und auf "Kommunikationsplattformen" werben dürfen. Mithilfe von Kundenwettbewerben sollten auf lange Sicht Wetten mit tierischem Bezug generiert werden, erklärte Peters-Lach. Weil eine solche Tier-Wette nie zustande kam, sei der Vertrag nicht verlängert worden.

(RP/ac)
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