"Solange wir dürfen, werden wir von Sinter Klaas und den Zwarten Pieten reden. Das ist einfach Tradition und hat mit Rassismus nichts zu tun", sagt Ulrich Lohmar, Vorsitzender des Kaufmannsbundes Uerdingen.

"Der Sinter Klaas hatte schon immer eine Schar von Zwarten Pieten dabei. Früher hatten die auch in Krefeld eine Rute und waren böse, aber das hat vielen Kindern eine solche Angst gemacht, dass ich mich dafür eingesetzt habe, diese Tradition abzuschaffen", erzählt Frans Faissen.

Der 76-Jährige war 22 Jahre lang selbst der Mann mit dem weißen Bart — heute schaut er dem Spektakel zu. Die schwarzgeschminkten Zwarten Pieten in bunter Narrenkleidung verschenken Süßigkeiten an die Kinder, tanzen und spielen als Kapelle fröhliche Musik, sorgen für Stimmung.

Nach dem Krieg hatte Sinter Klaas eine niederländische Schule in Krefeld besucht. Daraus wurde die alljährliche Tradition. Mit der Städtepartnerschaft von Krefeld und Venlo kam am ersten Advent 1964 der Sinter Klaas zum ersten Mal nach Uerdingen, weil Krefeld keinen Bootsanleger hat. "Der Sinter Klaas kommt traditionell mit seinen Dienern aus Spanien gesegelt, deshalb muss er von einem Boot steigen", erklärt der ehemalige Sinter Klaas Faissen.

An der Uerdinger Promenade und auf dem Deich war es am Sonntag allerdings fast schwierig, einen Blick auf den Nikolaus zu werfen — so groß war der Andrang. "Es freut sich jetzt schon fast die vierte Generation auf diesen traditionellen Tag", sagt Ulrich Lohmar.

Viel Zuspruch gab es auch wieder für den Nikolausmarkt, der mit einem verkaufsoffenen Sonntag in Uerdingen verbunden war. "Dabei verkaufen vor allem Krefelder Vereine und auch einige Händler ihre Waren", betont Lohmar. "Wir haben uns dafür eingesetzt, dass auf dem Markt weihnachtliche Sachen verkauft werden und es kein Trödelmarkt wird."

Die Zwarten Pieten sorgen stets für Stimmung, wenn Sinter Klaas anlandet. Im Hintergrund der Uerdinger Deich mit zahlreichen Schaulustigen.