Krefeld Autofahrer duzt Polizisten und wird geohrfeigt

Krefeld · Ein 23-jähriger Autofahrer steht am 11. Dezember in Krefeld vor Gericht, weil er bei einer Kontrolle einen Polizisten geduzt, in der Folge Widerstand gegen eine Festnahme geleistet hat und den Polizisten laut Anklage falsch verdächtigte. In Unterlagen für den Prozess steht, dass der Polizist den Angeklagten in diesem Zusammenhang auch "leicht geohrfeigt" haben soll. So ist es in der Pressevorschau notiert, die das Krefelder Amtsgericht für den Dezember erstellt hat.

Körperliche Gewalt von Polizisten im Einsatz ist laut NRW-Polizeigesetz möglich — es muss aber der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt sein. Im konkreten Fall war der Autofahrer am 8. November 2012 bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen.

Im Gespräch mit dem Polizisten duzte der Autofahrer den Beamten fortlaufend und räumte dann ein, Betäubungsmittel konsumiert zu haben. Der Polizist ordnete dann die Festnahme des Autofahrers an; dieser weigerte sich aber, in den Funkstreifenwagen zu steigen. Der Autofahrer sperrte sich so lange, dass der Polizist ihm schließlich eine Ohrfeige verpasste; "mit dem Handrücken" und nur "leicht", wie es in den Gerichtsunterlagen heißt. Der Autofahrer begab sich noch am selben Tag zur Polizeiwache und beschwerte sich, dass der Polizist ihm ohne rechtfertigenden Grund eine Ohrfeige versetzt habe. Er wollte offenbar ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt einleiten — dazu kommt es nun aber nicht. Der Autofahrer steht stattdessen selbst vor Gericht.

(sep)
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