Lokalsport KFC verliert Kefkir und Platz eins
Regionalliga · Fußball: Nach einer schwachen Vorstellung kam der KFC nicht über ein 0:0 in Verl hinaus. Oguzhan Kefkir flog nach einer Tätlichkeit vom Platz. Dortmund zog in der Tabelle vorbei.
Am achten Spieltag der Regionalliga West hat der KFC Uerdingen beim bisherigen Tabellenvorletzten SC Verl 0:0 gespielt. Dabei zeigten die Uerdinger ihre bislang schlechteste Saisonleistung, fanden besonders in der zweiten Spielhälfte überhaupt nicht mehr zu ihrem Spiel und waren am Ende heilfroh, dass ihr Torwart René Vollath in der Schlussphase in der einen oder anderen Eins-zu-Eins-Situation Sieger gegen die Verler Angreifer blieb - ansonsten hätte es beim bisherigen Tabellenvorletzten, der bislang noch kein Saisonspiel gewonnen hat, die zweite Niederlage der laufenden Spielzeit gegeben. Zu allem Überfluss verloren die Uerdinger auch noch Oguzhan Kefkir, der in der 72. Spielminute mit glatt Rot des Feldes verwiesen wurde. In der Tabelle mussten die Uerdinger die U23 von Borussia Dortmund vorbeiziehen lassen, die gegen Viktoria Köln gewann, die zwei Spiele weniger ausgetragen hat.
KFC-Trainer Michael Wiesinger hatte etwas überraschend Patrick Ellguth aus der Startelf genommen. Nominell lief für ihn, wenn auch im rechten Mittelfeld, Joshua Endres auf. Der eher defensive Part von Ellguth wurde gewissermaßen aufgegeben, sieht man einmal davon ab, dass Connor Krempicki ein wenig tiefer als sonst stand. "Ich wollte im Zentrum einfach etwas offensiver sein", begründete Wiesinger vor der Partie seine Maßnahme, um dann anzufügen, "dass der 'Paddy' schon noch seine Einsätze bekommt, besonders, wenn ich an die anstehende englische Woche denke."
In den ersten 45 Minuten erspielten die Uerdinger sich dann tatsächlich auch ein Übergewicht, vermochten dies aber gleichwohl nicht in Zählbares umzumünzen - sicherlich ihr Manko. In der 31. Minute scheiterte Kefkir mit einem Flachschuss aus sieben Metern, den Verls Torhüter Robin Brüseke mit einem Reflex parierte. Wenig später setzte Endres auf rechts Krempicki wunderbar in Szene, doch sein Schuss aus rund 14 Metern strich um Zentimeter am langen linken Pfosten vorbei.
In der zweiten Hälfte verloren die Uerdinger dann auch das spielerische Übergewicht, vermehrt landeten einfache Pässe im Aus oder beim Gegner. Wiesinger reagierte und brachte in der 63. Minute mit Lucas Musculus und Johannes Dörfler zwei frische Offensivkräfte - jedoch ohne Erfolg. Besonders Dörfler war seine lange Verletzungspause sehr deutlich anzumerken. Kurz danach hatten die Uerdinger Riesenglück, als Christopher Schorch im Aufbau den Ball genau in die Füße von Viktor Maier spielte. Der lief alleine auf das Uerdinger Tor zu, und als Vollath geschickt den Winkel verkürzte, konnte dieser mit einer Fußabwehr den Uerdinger Rückstand verhindern.
In der 72. Minute schwächten die Uerdinger sich weiter, als Kefkir wegen eines Schlages mit dem Ellenbogen gegen Patrick Kurzen mit Rot des Feldes verwiesen wurde - eine Szene, die sich außerhalb des eigentlichen Spielgeschehens abspielte und die Schiedsrichter Philip Holzenkämpfer nicht selbst gesehen hatte, sondern auf die er erst durch seinen Assistenten aufmerksam gemacht wurde. Wiesinger reagierte sofort und stabilisierte durch die Hereinnahme von Ellguth die Defensive.
Angesichts des nummerischen Übergewichts der Verler verlagerte sich das Spielgeschehen vor den 809 Zuschauern - davon rund 200 aus Krefeld - mehr in Richtung der Uerdinger Spielhälfte. Doch auch wenn der Ball das eine oder andere Mal knapp am Uerdinger Gehäuse vorbei flog und Vollath noch einmal glänzend parierte, ließ die Uerdinger Defensive nichts mehr anbrennen und rettete diesen einen Punkt. Mehr war an diesem Samstag dann auch nicht drin, hatten die Uerdinger angesichts ihrer Leistung aber auch nicht verdient. Da wollte auch keine Freude darüber aufkommen, dass sie zum ersten Mal in dieser Saison keinen Gegentreffer hatten hinnehmen müssen.
