Krefeld Politiker gegen Ausbau der B 288

Im Planungsausschuss herrschte gestern Einmütigkeit: Auf Krefelder Stadtgebiet soll die B 288 zwischen der A 57 und dem Rhein nicht zu einer Autobahn werden. Notwendigkeit und Sinn seien nicht erkennbar.

Mit Ausnahme von Werner Näser (CDU) hat der Planungsausschuss, erweitert um die Bezirksvertretung Uerdingen, bei seiner gestrigen Sitzung den Ausbau der B 288 zur Autobahn 524 auf Krefelder Stadtgebiet rundweg abgelehnt. Für die SPD beantwortete Jürgen Hengst - auch nach dem Vortrag des Landesbetriebs Straßen.NRW - die Frage nach der Notwendigkeit des Ausbaus mit einem klaren Nein.

Sehr wohl nötig seien jedoch Veränderungen der B 288 im Hinblick auf die positive Hafenentwicklung. "Die Hafengesellschaft und die Stadt müssen etwas tun, um den Fluss des dort wachsenden Verkehrs zu verbessern."

"Warum müssen wir Krefelder nach der A 57 eine weitere Teilung durch eine Autobahn hinnehmen, die keine Vorteile, sondern nur Nachteile für die Menschen bringt?" stellte auch Jürgen Wettingfeld (CDU) die Sinnhaftigkeit des Ausbaus in Frage.

Dabei bezog er sich auf die Zahlen des Landesbetriebs, nach denen im Jahr 2020 über eine A 524 täglich mit 43 000 Kraftfahrzeugen 10 000 mehr fahren würden, als über eine nicht ausgebaute B 288. Auch für die avisierten Lärmschutzwände von bis zu 6,50 Meter Höhe würden sich die Anlieger kaum bedanken.

Die bestehenden Straßenanschlüsse, die bei einem Ausbau der B 288 wegfallen würden, müssten erhalten bleiben - vor allem wegen der Anbindung des Hafens, forderte Joachim C. Heitmann (FDP). "Wenn wir auf die Südanbindung verzichten müssen, kann das nur über den Norden geschehen. Dabei müssen wir uns aber auch mit dem Lärmschutz für Bruchfeld, Lange Straße und die zu ertüchtigende Floßstraße befassen."

Die Hafengesellschaft gehe nicht von einer Südanbindung aus, sagte Stefani Mälzer (Grüne). "Deshalb sollten wir uns von der Ausbauidee der B 288 verabschieden, die auch für die umgebenden Gewerbegebiete überhaupt keine Vorteile hätte, und uns um die nördliche Hafenanbindung kümmern." Die Verwaltung möge dafür in Absprache mit der Hafengesellschaft Lösungsvorschläge unterbreiten.

Nur CDU-Mann Werner Näser sprach sich gegen eine Ablehnung des Ausbaus der B 288 aus: "Die 43 000 Kfz werden sowieso kommen. Mit der A 524 hätten wir dann wenigstens den notwendigen Lärmschutz."

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