Krefeld Maikundgebung im Stadtgarten: Kabarett statt lange Reden

Krefeld · Die Demo startet um 11 Uhr am Platz der Wiedervereinigung in Begleitung der Bergmannskapelle Rheinpreußen.

Rund 4000 Besucher erwartet der Deutsche Gewerkschaftsbund zur Maikundgebung im Stadtgarten. Seit 125 Jahren demonstrieren die Gewerkschaften am 1. Mai für die Rechte der arbeitenden Menschen. Diesmal hat die Vorbereitung den Krefelder DGB-Vorsitzenden Ralf Köpke besonders viele Nerven gekostet. "Ausgerechnet im Jubiläumsjahr war es ein Hin und Her, bis klar war, dass und wo genau wir erneut im Stadtgarten feiern dürfen", berichtet er.

Derzeit wird der Stadtgarten saniert und präsentiert sich als Baustelle. Der Pavillon als zentraler Punkt steht deswegen diesmal nicht zur Verfügung. "Wir bauen in der Nähe eine Bühne auf", informiert Köpke. Letztlich gebe es Platz genug, um die gut 40 Stände unterzubringen, an denen sich nicht nur die Initiativen, Verbände und Kulturvereine vorstellen, sondern auch Parteien und kooptierte Gruppen wie etwa die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) als Sozialflügel der CDU.

Deren Kreisvorsitzende Elona Hubrach-Verhasselt betont, dass die CDA den Mai-Aufruf seines Bundesverbandes "Würdige Arbeit - auch in der digitalen Welt" ausdrücklich unterstütze. Damit rennt die CDU bei den Krefelder Gewerkschaftern offene Türen ein. Die Digitalisierung der Arbeitswelt unter dem Stichwort "Industrie 4.0" spielt auch für den DGB eine große Rolle. Das Motto der Krefelder Maikundgebung lautet "Die Arbeit der Zukunft gestalten wir" und umfasst eine große Themenvielfalt - vom Mindestlohn über Ausbildung, Arbeitslosengeld bis hin zu Digitalisierung und Reichensteuer.

Krefeld kämpfe mit einer "verfestigten Arbeitslosigkeit", berichtet Köpke über die mehr oder weniger konstant hohe Arbeitslosenquote in der Stadt. Seit 2006 habe sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen von 80 925 zwar auf 84 693 erhöht, gleichzeitig sei aber das Stundenvolumen gesunken. Das heißt, die Zahl der Minijobber und Teilzeitbeschäftigten habe überproportional zugenommen.

Neben sozial- und arbeitspolitischen Themen stehen am 1. Mai ab 12 Uhr andere Dinge im Fokus - zum Beispiel Essen und Trinken, Musik und Tanz sowie Kabarett. Die Mai-Rede hält Köpke diesmal selbst. "Sehr kurz", sagt er, dann räumt er das Feld für Senay Duzcu, die mit Esprit und Witz die Gäste auf Comedy-Pfade entführt. "Ich sage das, ohne den Mai-Rednern der Vergangenheit zu nahe treten zu wollen", sagt Köpke. Das Grußwort spricht Bürgermeister Frank Meyer.

(RP)
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