Krefeld Kita-Kinder machen Musik

Krefeld · Mehr als 1000 Kindergartenkinder haben im "Emu"-Projekt der Musikschule ein Instrument gelernt. "Elementare musische Erziehung" ist damit für alle Kinder möglich. Samstag gibt es ein Konzert der kleinen Musikanten.

In anderen Städten heißt die Initiative "Jedem Kind sein Instrument". Krefeld fördert die Jüngsten musikalisch mit dem "Emu"-Projekt (Elementare musikalische Erziehung in Kindertagesstätten). Eine erfreuliche Zwischenbilanz des 2006 gestarteten Projekts ziehen Jan Raderschatt, stellvertretender Leiter der Musikschule Krefeld, und seine für die jüngsten Klienten zuständige Mitarbeiterin Claudia Wissing.

Schon bei den Kleinsten sollen die Grundlagen für musisches und kulturelles Empfinden gelegt werden, denn davon profitieren nicht nur die Knirpse selbst. Als vorbeugendes Training gegen seelische Verwahrlosung und aggressive Ausbrüche bei Kindern und Jugendlichen genießt die Musikerziehung inzwischen unbestrittenes Ansehen und erspart den Gesellschaften, in denen sie engagiert betrieben wird, enorme Geldsummen, die sonst für soziale Reparaturkosten ausgegeben werden müssen. Dass neben Sozialverhalten auch kognitive Lernprozesse im Schulalltag positiv beeinflusst werden, besonders die sprachliche Entwicklung als wichtige Grundlage allen weiteren Lernens, gilt als gesichert.

Zwei neue Stellen

Deshalb ist das Programm auch dem Geschäftsbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt ein Herzensanliegen. Mit der Bewilligung zweier neuer Stellen für die Musikschule hat die Stadt gerade die Fortsetzung von Emu ermöglicht. "Besonderen Wert legen wir darauf, dass auch Kinder teilnehmen können, deren Eltern das selber Musikmachen gar nicht kennengelernt haben und deshalb auch den Wert nicht einzuschätzen wissen – ganz abgesehen davon, dass in solchen Haushalten oft die 240 Euro pro Jahr und Kind nicht aufgebracht werden können, die das kostet", erläutert Fachbereichsleiter Gerhard Ackermann. Für solche Kinder gibt es einen Fonds aus Spenden der Ratsfraktionen, Unternehmen und Privatleute.

1136 Kinder haben bislang an Emu-Kursen teilgenommen, davon wurden 250 aus diesem Fonds gefördert. Daraus ergibt sich ein Jahresbedarf für den Fonds von ca. 11 000 Euro. Spenden sind also stets willkommen. Zurzeit gibt es 24 Emu-Gruppen in 21 städtischen und drei kirchlichen Kitas. "Und weil die Kinder dreimal pro Jahr öffentlich auftreten, erfahren sie Erfolgserlebnisse und entwickeln Selbstbewusstsein", sagt Ackermanns Mitarbeiterin Bettina Dewan mit Blick auf das bevorstehende Konzert. Das Emu-Projekt und das parallel laufende Programm Muke (Musik und kultureeles Engagement) an den Grundschulen fanden Lob von Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kulturstaatssekretär des Landes NRW.

(RP)
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