Krefeld Fog Joggers erstmals mit Mini-Orchester

Krefeld · Die Krefelder Indie-Rock-Band hatte am Ostermontag vor mehr als 300 Besuchern in der Kulturfabrik wieder einmal ein Heimspiel. Neue Songs gab es bei dem Konzert zwar nicht, dafür aber viel Vertrautheit und Tradition.

Es könnte zu einem Ritual werden, bei dem sich Freunde wiedertreffen. Zum wiederholten Mal trat die Krefelder Indie-Rock-Band am Ostermontag in der Kulturfabrik an der Dießemer Straße auf, so dass das Konzert für viele junge Krefelder einen ebenso festen Platz im Kalender hat wie der Besuch der Ostermesse. Die Jungs um Frontmann Jan Büttner sind tief in Krefeld sozialisiert, haben hier ihre ersten musikalischen Gehversuche gemacht - und die alten Klassenkameraden und Freunde rund ums Gymnasium am Moltkeplatz haben sie auf diesem Weg stets begleitet.

Mehr als 300 Fans - wie der 24-jährige Frederik Schroers - sind an diesem Ostermontag dem Ruf der Fog Joggers zum Heimspiel in die Kufa gefolgt: "Ich kenne die Jungs noch aus der Schulzeit, war schon bei mehreren Konzerten von ihnen. Hier treffe ich immer viele Freunde und kann dazu noch die Musik genießen", freut sich Schroers.

Während die Band im vergangenen Jahr mit ihrem zweiten Album "From Heart To Toe" noch eine neue Platte vorgestellt hat, spielt sie diesmal ein Best Of ihrer bisherigen Songs. Um das eigene musikalische Tun trotzdem weiterzuentwickeln, haben sich die Jungs trotzdem etwas einfallen lassen, und werden bei Teilen der Setlist von einem kleinen Orchester begleitet. Die Fog Joggers sparen sich dann zunächst auch die Begrüßung und legen lieber direkt musikalisch los. Bei "Rise And Fall" hören die Fans zunächst noch einen leisen Arne Büttner, der aber nach den ersten Tönen zur gewohnt hohen Schlagzahl übergeht und das Trommelfell vibrieren lässt.

Zu "Nowhere" wird das eindringliche Wummern der E-Gitarren mit Lichtblitzen unterlegt, die ins Publikum einschlagen und die Zuschauer Teil der Inszenierung werden lassen. "Wer hat sich hier verlaufen, und wollte eigentlich zu Blind Guardian?", fragt Büttner in die Menge, doch das muss er gar nicht. Mehr als die Hälfte des Publikums outet sich als Fans, signalisiert durch eine kurze Handbewegung, schon im vergangenen Jahr beim Konzert gewesen zu sein. Sie alle wissen, dass "Autumn Girl" die erste Single der Band gewesen ist, der Grund, warum sich die Fog Joggers überhaupt erst zusammengefunden haben. Dementsprechend wird der Song von den Anwesenden lautstark begleitet; er ist hier so bekannt wie es sonst nur die großen Chart-Hits sein können.

Die Rollen innerhalb der Band sind vertraut und eingespielt; als Mittler zwischen Bühne und Rängen tritt Singer-Songwriter Büttner auf. Auf ihn sind die Parts von Bassist Stephan Selbach, Schlagzeuger Dominik van Bebber und Christian Peitz an der Orgel abgestimmt. Die Fans erleben in dem Konzert ein Stück Heimat. Viele von ihnen gehen hinterher gemeinsam zur "Revival"-Party in eine Krefelder Diskothek. Sie geben sich das Versprechen, dass es auch im kommenden Jahr ein "Revival", eine Wiederkunft, geben wird - auf dem Osterkonzert der Fog Joggers. Dazu zählen wird auch Frederik Schroers: "Im nächsten Jahr bin ich bestimmt auch wieder beim Konzert der Fog Joggers dabei."

(RP)
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