Krefeld Denkmalbehörde leitet Verfahren gegen Bahn ein
Krefeld · Die Untere Denkmalbehörde hat nach einjähriger Prüfung jetzt ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die am Umbau des Uerdinger Bahnhofs beteiligten Firmen eingeleitet – darunter auch die Deutsche Bahn AG.
Die Untere Denkmalbehörde hat nach einjähriger Prüfung jetzt ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die am Umbau des Uerdinger Bahnhofs beteiligten Firmen eingeleitet — darunter auch die Deutsche Bahn AG.
Grund: Bei dem Umbau des Bahnhofs war im Oktober 2008 auch die unter Denkmalschutz stehende gusseiserne Säulenkonstruktion abgerissen worden. Eine Genehmigung der Denkmalbehörde dafür lag nicht vor.
"Da seitens der Fachleute der Bahn die Statik der Bahnsteigüberdachung als marode bezeichnet wurde, sollten Lösungen erarbeitet werden, um wenigstens zehn denkmalgeschützte Säulen zu erhalten", erklärte gestern ein Sprecher der Stadt Krefeld. "Zwischen der Bauabteilung der Bahn und der Unteren Denkmalbehörde war vereinbart, dass entsprechende Pläne der Unteren Denkmalbehörde zur Freigabe vorgelegt werden sollten." Doch dazu kam es nie. "Am 6. Oktober 2008 stand die Bahnsteigüberdachung noch, am 8. Oktober war der Abbruch erfolgt und die Säulen abtransportiert", so der Stadtsprecher.
Die Deutsche Bahn AG äußerte sich gestern auf Anfrage unserer Zeitung nicht zu dem Vorgang. Eigentlich sollten die Säulen als eine Art museales Element in den Neubau des Bahnhof eingebaut werden.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es noch: Uerdinger Bürger retteten zwei unbeschädigte Säulen und ein Dachelement vor der Verschrottung. Der Uerdinger Heimatbund will die Säulen aufstellen, sobald das alte Uerdinger Bahnhofsgebäude zum Brauhaus umgewidmet wird.