Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Krefeld Cello-Weltstar zu Gast bei Krefelder Freunden

Krefeld · Der Cello-Virtuose Alban Gerhardt musiziert mit den Niederrheinischen Sinfonikern. Im Programm Tschaikowskys Rokoko-Variationen, ein Cellokonzert von Wilhelm Fitzenhagen und die "Moldau".

Dass Alban Gerhardt, der in der weiten Welt der Klassik gerühmte deutsche Cellist, an den Niederrhein kommt, um hier mit den Niederrheinischen Sinfonikern an vier Abenden die Solorolle im 6. Sinfoniekonzert der Saison zu spielen, hat nichts mit plötzlichem Reichtum des Gemeinschaftstheaters zu tun. Eher mit einer über Jahre gewachsenen musikalischen Verbindung zwischen Generalmusidirektor Mihkel Kütson und dem Cello-Star. Zuletzt musizierten die beiden in Berlin mit dem Radio-Sinfonieorchester zusammen. "Mit üppigem Honorar können wir nicht locken", gibt Kütson zu. "Es ist eher so, dass ein Freund zu mir nach Hause kommt." Da dürfen sich also die Besucher des Sinfoniekonzerts freuen, den sympathischen und eigenwilligen Musiker und sein Goffriller-Cello live zu erleben. Und das gleich doppelt. Der erste Auftritt ist am Freitag, 15. Mai.

"Wenn schon so ein toller Solist, dann wollen wir ihn auch so lange wie möglich hören", begründet Kütson den Coup, dass Gerhardt gleich zweimal aufs Podium steigt. Zunächst spielt er mit Tschaikowskys "Rokoko-Variationen" ein Paradestück der Konzert-Literatur für das tiefe Streichinstrument. Das folgende 2. Cellokonzert von Wilhelm Fitzenhagen kennt dagegen kaum jemand. Dabei sind die beiden Werke aufs engste miteinander verknüpft. War doch Fitzenhagen der Cellist, dem Tschaikowsky in Moskau die Rokoko-Variationen auf den Leib schrieb. Und Fitzenhagen selbst hat die heute geläufige Fassung des Variationenwerks arrangiert, indem er sowohl die Cello-Stimme als auch die Reihenfolge der Sätze neu arrangierte.

Fitzenhagen hat als Cellist in Moskau, wo er am neu gegründeten Konservatorium eine Professur innehatte, auch komponiert. Sein zweites von vier Cellokonzerten ist ein romantisches Stück Konzert-Musik. "Eine Harfe tritt als Farbe zu den drei Miniaturen hinzu, die ein wunderschönes Flair verströmen", weiß Kütson schon vor der ersten Probe mit dem Solisten, dem besonders die Entdeckung ausgefallenen Repertoires am Herzen liegt. Zum Abschluss des Sinfoniekonzerts erklingt ein besonders bekanntes sinfonisches Werk. Gerade "Die Moldau" aus Bedrich Smetanas Zyklus "Mein Vaterland" hat es nicht nur in die Klassik-Charts geschafft, sondern sorgt in Kaufhäusern, in der Werbung und im Film für schöne böhmische Töne. Kütson setzt die Naturschilderung von den Ufern des Stromes zwischen die musikalische Schilderung der Historie Prags ("Vysehrad") und das mythische Märchen von der Männer mordenden Amazone "Sarka". "Der ganze Zyklus wäre abendfüllend geworden, wir bescheiden uns mit 40 Minuten", begründet Mihkel Kütson die Auswahl. Der Abend endet übrigens in einem musikalischen Gemetzel.

Kartentelefon 02151 805125

(RP)
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