Korschenbroich Stadt will Orts-Charakter von Glehn erhalten

Korschenbroich · Die Verwaltung erarbeitet eine Gestaltungssatzung, Das gewachsene Erscheinungsbild des Ortes soll sich nicht verändern.

 In die Glehner Gestaltungssatzung soll auch eine Verbindung von der Hauptstraße zur Pfarrkirche St. Pankratius geschaffen werden. Auf dem Vorplatz könnten unter Umständen Parkplätze wegfallen.

In die Glehner Gestaltungssatzung soll auch eine Verbindung von der Hauptstraße zur Pfarrkirche St. Pankratius geschaffen werden. Auf dem Vorplatz könnten unter Umständen Parkplätze wegfallen.

Foto: Lothar Berns

Wie bei dem Bürgertreffen der Glehner CDU vor gut zwei Wochen angekündigt, sollen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der Planungsausschuss beschloss einstimmig, die Verwaltung zu beauftragen, eine so genannte Gestaltungssatzung für den Glehner Ortskern zu erstellen. "Eine Gestaltungssatzung will Anhaltspunkte geben", erläuterte Bürgermeister Heinz Josef Dick. Von anderen Satzungen im Baubereich unterscheidet sie sich insbesondere durch größere Flexibilität. Den Politikern bleibt nach wie vor Gestaltungsspieltraum, auch die Bürger haben noch die Möglichkeit, mitzureden.

Planerin Anke Esseln vom Trierer Ingenieurbüro BKS erläuterte bei der Vorstellung eines von ihr erarbeiteten Gestaltungsleitfadens, worum es geht und gab Empfehlungen, die bei künftigen Änderungen und der Erstellung einer Satzung berücksichtigt werden sollten. Vor allem müsse das Augenmerk architektonischen Charakteristika gelten, die nicht willkürlich ignoriert werden dürften. Bauliche Veränderungen "sollten so ausgeführt werden, dass das Ortsbild nicht beeinträchtigt wird und ein gestalterischer Bezug zum Charakter des Stadtteils erhalten bleibt", betont die Planerin.

Einige der Empfehlungen: Flachdächer sollten nur bei rückwärtigen Gebäudeteilen zulässig sein, während ansonsten eine Dachneigung von 35 bis 55 Grad empfohlen wird. Auch was die Dachpfannen angeht - eine zuweilen heiß diskutierte Frage - bezieht die Planerin Stellung: Sie sollten dunkelgrau bis anthrazitfarben oder rotbraun sein und nicht glänzen.

In der bisherigen Diskussion spielte nicht zuletzt die Verbindung der Hauptstraße zur Pfarrkirche St. Pankratius ebenso eine Rolle wie die Parksituation oder der behindertengerechte Zugang zu Friedhof und Schützenplatz, wie ihn etwa Christiane Schläwe von der CDU fordert. Von Bedeutung ist nicht zuletzt auch die Parkplatzsituation, die durch Neuerungen möglichst nicht verschlechtert werden soll. "Wir wollen dafür sorgen, dass Glehn so erhalten bleibt, dass die Bürger sich wohl fühlen und der örtliche Charakter gewahrt wird.

Deshalb sollten wir erstmal eine Gestaltungssatzung machen", begründete Albert Richter den Standpunkt der SPD - und zugleich der anderen Fraktionen. Einzige Ausnahme war Peter Drüll (Die Aktive): Er stieß sich unter anderem an der "Einschränkung der Persönlichkeit" wie daran, das vieles "bis ins Kleinste vorgeschrieben wird" und enthielt sich am Ende der Stimme. Das weitere Prozedere wird noch einige Sitzungen nötig machen, wie Heinz Josef Dick unlängst sagte. Ist der Entwurf für eine Gestaltungssatzung erst einmal fertig, haben die Politiker noch einmal das Wort.

Sobald die Gestaltungssatzung beschlossen ist, wird es schon konkreter. Ein dann auszuarbeitender Bebauungsplanentwurf soll den Glehner Bürgern dann noch einmal präsentiert werden, ehe der Rat das letzte Wort hat. Diskussionsbedarf jedenfalls haben die Bürger, wie sie kürzlich unter Beweis stellten.

(NGZ)
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