Korschenbroich Halle ist morsch – Dick grübelt

Korschenbroich · Eine von Stadtbetrieben genutzte Halle ist so marode, dass Korschenbroich dort viel Geld investieren müsste. Oder ist ein Umzug besser? Bürgermeister Dick denkt nach. Denn es geht auch ums geplante Technische Rathaus.

Es begann mit Putz, der im vorigen Jahr von der Decke fiel. "Gottseidank war das am Wochenende, und niemand befand sich in der Halle", sagt Thomas Kochs, Chef des Korschenbroicher Abwasserbetriebs. Leer war die Halle an der Friedrich-Ebert-Straße aber nicht: Dort lagerten Stadtpflege- und Abwasserbetrieb Werkzeug und Material; dort parkten Fahrzeuge der Stadtpfleger. Inzwischen werden die Autos andernorts abgestellt. Denn eine Statikerin hat die etwa 40 Jahre alte ehemalige Fabrikhalle geprüft – und für marode befunden. Ergebnis: Lange macht es die Halle nicht mehr. Die Statikerin, so Kochs, habe nur für ein weiteres halbes Jahr Nutzung grünes Licht gegeben.

Leichtbauhalle: 100 000 Euro

Die Stadt muss nun überlegen, ob sie 350 000 Euro oder mehr dafür ausgibt, das Dach zu sanieren und eine Stützkonstruktion zu errichten. Sie könnte aber auch für womöglich etwas weniger Geld eine neue Halle bauen oder eine Leichtbauhalle aufstellen, die laut Kochs schon für etwa 100 000 Euro zu haben sein könnte. Die Frage ist aber auch: Sollten Halle und Betriebe nicht lieber umziehen – und etwa in einem Gewerbegebiet angesiedelt werden?

Darüber grübelt auch Heinz Josef Dick. "Denn eines greift da ins Andere", sagt der Bürgermeister. Er würde gerne die Bau-Verwaltungsmitarbeiter aus dem Nebenhaus der Halle an der Friedrich-Ebert-Straße in ein Technisches Rathaus umziehen lassen. Dafür müsste aber erst der Gymnasiums-Trakt A für 2,5 Millionen Euro in ein solches Rathaus umgebaut werden. Würde das Verwaltungsgebäude an der Friedrich-Ebert-Straße frei, könnte dort ein Altenpflegeheim entstehen. Einen Interessenten für ein solches Projekt gibt es laut Dick schon. Damit geriete aber auch die von Stadtpflegebetrieb, Abwasserbetrieb und Stadtarchiv besiedelte Nachbarschaft in den Blick. Passt das alles mit einem Altenheim zusammen?

Eine geeignete Nachbarschaft für Seniorenwohnungen ist nach Ansicht Dick nicht, was Lärm und Schmutz macht. "Das könnte in ein Gewerbegebiet umziehen", meint er. Das Stadtarchiv kann er sich im Keller des Technischen Rathauses vorstellen. Doch für dieses Haus müsste der Stadtrat erst einmal in den nächsten Wochen bei den Haushaltsberatungen Geld bewilligen. Die Mehrheit von CDU und SPD wollen das tun. Die Wählergemeinschaft die Aktive ist jedoch kritisch und bezweifelt, dass sich das Projekt angesichts der schlechten Finanzlage der Stadt wirtschaftliche darstellen lässt.

(RP)
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