Korschenbroich Personalsuche: Sempell zieht alle Register

Korschenbroich · Das Geschäft an der Werner-von-Siemens Straße brummt. Für die mehr als 500 Angestellten des Korschenbroicher Armaturenherstellers Sempell ist das schön. Personalchef Marcus Schöndelen stellt es aber auch vor Herausforderungen.

"Seit die Konjunktur angezogen hat, ist es schwierig, Fachkräfte zu bekommen", sagt Schöndelen, "immer dann, wenn man sie braucht, suchen alle und der Markt ist leer gefegt." Facharbeiter in der Produktion — Bohrwerksdreher oder CNC-Dreher beispielsweise — zu finden, war in den vergangenen zwei Jahren nicht leicht. "Richtig schwierig", so Schöndelen, sei es jedoch, Maschinenbauingenieure zu finden — vor allem solche, die in der Branche schon Erfahrung haben.

Bei der Suche nach Personal zieht Schöndelen alle Register: Stellenanzeigen, Agentur für Arbeit, Personalüberlassungsunternehmen und — wenn Führungspersonal gesucht wird — auch Headhunter. Gute Leute zu finden, ist eine Herausforderung. Sie zu behalten, ist eine andere. "Wir versuchen, Personal langfristig an das Unternehmen zu binden, indem wir einen vernünftig ausgestatteten Arbeitsplatz bieten, eine vernünftige Entgeltpolitik, aber auch Mitarbeiterfeste und Familienfeste, um ein gutes Umfeld zu schaffen", sagt Schöndelen. Klingt aufwendig. Doch der Personalchef ist überzeugt, dass es teurer werden kann, wenn wichtige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen: "Dann muss man richtig investieren, um Nachfolger zu finden, die wirklich gut sind."

Korschenbroich ist keine Großstadt, kann nicht bieten, was München oder Hamburg bieten. Und Korschenbroich liegt auch nicht in der allerreizvollsten Landschaft der Republik. Standortprobleme habe Sempell bei der Suche nach Fach- und Führungspersonal dennoch nicht, sagt Schöndelen: "Die Nähe zu Düsseldorf ist reizvoll." Und endlos flexibel bei der Wahl ihres Arbeitsortes, so die Erfahrung des Personalchefs, sind auch Fachkräfte nicht immer, sobald sie sich einmal in einer Region etabliert haben.

(RP)
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