Fußball Zielstrebig in die erste Liga

Neben Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann hat der Kreis Kleve einen neuen starken Mann an der Pfeife: Der erst 23-jährige Martin Thomsen steht als Assistent an der Linie in der 2.Bundesliga.

Eine Postkarte aus der Hansestadt Rostock liegt in der Redaktion: "Beste Grüße vom Spiel Hansa Rostock gegen Greuther Fürth! 2 Klever aus dem Profifußball waren erstmals gemeinsam im Einsatz." Unterschrieben ist die Karte mit Guido Winkmann und Martin Thomsen.

Guido Winkmann ist im Kreis Kleve bekannt, unter anderem von der Nominierung zur Wahl zum Sportler des Jahres. Doch wer ist Martin Thomsen eigentlich? "Ich bin sehr ehrgeizig, setze mir Ziele und versuche sie dann zeitnah zu erreichen", beschreibt sich Thomsen selbst.

Thomsen ist mit seinen 23 Jahren ein echter Rohdiamant in der Schiedsrichtergilde. Diese Saison pfiff er zum ersten Mal Spiele der 3. Bundesliga und ist im Mentoring Programm des DFB. Sein Mentor ist der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen (Essen). Als Assistent war das Spiel in Rostock bereits das zweite Zweitliga-Spiel. Zudem hat er bei zwei DFB-Pokalspielen assistiert.

Doch nicht nur im Fußball ist er ein Schnellstarter. Im nächsten Jahr wird er sein Betriebswirtschaftslehre-Studium abschließen. und was er danach möchte, weiß er auch schon ganz genau: "Promovieren."

Fußballer beim 1.FC Kleve

Angefangen hat alles als 15-jähriger Fußballer vom 1.FC Kleve. Ralph van Hoof habe ihn angesprochen, ob er nicht Schiedsrichter werden möchte. Ihn bezeichnet er als seinen "Entdecker". Mit 18 Jahren beendete er dann seine aktive Fußballer-Laufbahn, um sich ganz der Schiedsrichterei zu widmen. Das Selber-Spielen vermisse er nicht. V

erständlich, bei seinem Einsatz: 50 bis 60 Stunden in der Woche beziffert er den Aufwand für die Schiedsrichterei. "Vorbereitungen, Regelkunde, körperliche Fitness und auch die Nachbereitungen kosten sehr viel Zeit", erzählt er. Dass dabei sogar das Fernsehen behilflich ist, freut ihn: "Wir bekommen nach jedem Spiel eine DVD mit dem kompletten Spiel zur Verfügung gestellt."

Ziel: Bundesliga-Schiedsrichter

Sein Ziel ist für ihn auch schon klar: "Ich möchte mich erstmal in der 3. Liga etablieren und natürlich wie Guido Winkmann später über die zweite Bundesliga in die erste Bundesliga aufsteigen." Die Zusammenarbeit mit dem Kollegen Winkmann sei "sehr gut". Die beiden kennen sich seit über fünf Jahren.

Er, Thomsen, habe viel von ihm und auch von Schiedsrichterobmann Hans-Jürgen Weber (Essen) gelernt: "Aber ich weiß, dass ich meinen eigenen Stil finden muss", gibt er sich selbstbewusst. Seine größte Kulissen hatte er als Assistent beim Benefizspiel "McFit" gegen Bayern München, vor 50 000 Zuschauern in der Schalker Veltins-Arena. Trotz solcher Großereignisse interessiert sich der Klever noch für den Fußball im Kreis Kleve. Sein Stammverein ist der SV 06 Donsbrüggen.

Viel Zeit für andere Hobbys bleibt ihm neben Studium und Schiedsrichterei nicht: "Aber für meine Familie nehme ich sie mir", betont er.

(RP)
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