Fußball 1. FC Kleve geht als Favorit ins Pokalfinale

Kleve · Fußball-Kreispokal: Im ersten von vier Endspielen empfängt der TSV Weeze, Tabellendritter der Kreisliga A, den Landesliga-Spitzenreiter 1. FC Kleve. Die Begegnung im Weezer Stadion wird heute Abend um 19.30 Uhr angepfiffen.

 Flutlichtspiele haben ihren besonderen Charme: Der Klever Pascal Hühner (links) kann nach Absitzen seiner Gelbsperre in Weeze wieder mitmischen.

Flutlichtspiele haben ihren besonderen Charme: Der Klever Pascal Hühner (links) kann nach Absitzen seiner Gelbsperre in Weeze wieder mitmischen.

Foto: Stade

Für acht Mannschaften im Fußballkreis Kleve-Geldern heißt die Devise: noch ein Spiel bis auf die attraktive Verbandsebene, deren erste Pokalrunde von den Offiziellen in der Regel eine Woche vor dem Meisterschaftsstart in den Terminkalender geschoben wird. Das erste von insgesamt vier Endspielen findet heute Abend in Weeze statt. Ab 19.30 Uhr treffen im dortigen August-Janssen-Sportzentrum der Fußball-Landesligist 1. FC Kleve auf den TSV Weeze. Die Heimmannschaft von Trainer Marcel Zalewski, der seit Beginn dieser Saison die sportliche Verantwortung bei den Blau-Gelben in den Händen hält, ist im Rahmen des Ligabetriebs in der Kreisliga A unterwegs.

Damit erleben die hoffentlich zahlreichen Zuschauer heute Abend eine Konstellation, nach der sich der Pokalfreund eigentlich die Finger lecken müsste. Auf dem Papier ist das zunächst einmal ein Spiel, das sich nahtlos einreiht in die fast schon unendliche Geschichte mit der Überschrift David gegen Goliath. Dagegen wird keine der beteiligten Mannschaften etwas einzuwenden haben. Die A-Liga ist nun mal zwei Klassen unterhalb der Landesliga angesiedelt. An dieser vermeintlichen Weisheit beißt keine noch so pfiffige Maus einen Faden macht.

Doch damit ist der papierene Unterschied beider Teams ausreichend beschrieben. Jetzt kommen die Befindlichkeiten beider Teams ins Spiel - und da stellt sich die Frage, für wen der Trend trotz des Klassenunterschieds stärker spricht. Für den 1. FC Kleve, der für sich reklamieren darf, in der Liga seit 22 Spielen ungeschlagen zu sein und seit Wochen die Tabelle in der Landesliga anführt? Oder aber ist der Trend doch eher der Freund des A-Ligisten TSV Weeze? Der wurde seit 15 Runden in der Liga nicht mehr mit einer Niederlage konfrontiert, folgerichtig hat er noch Aussichten auf einen Aufstiegsplatz und stellt in der Liga überdies die beste Abwehr. Für den heutigen Gastgeber spricht zudem noch der Umstand, dass er während seiner Erfolgswochen in der vorherigen Pokalrunde dem Landesligisten Viktoria Goch mit 3:1 das Fell über die Ohren gezogen hat. Eine dieser Erfolgsserien wird heute Abend reißen - spätestens im Elfmeterschießen.

Die Ausgangslage hört sich vielversprechend an. Öffnen wir zum Schluss noch einen Spalt breit die Kabinentüren beider Mannschaften und lassen die Trainer zu Wort kommen. Der Weezer Marcel Zalewski, der ein ausgewiesener Taktikfuchs ist, traut seinen Jungs zu, für eine Überraschung sorgen zu können. Zu viel Druck will er verbal dann aber doch nicht aufbauen. Und so schiebt er das Kärtchen mit der Aufschrift Favoritenrolle brav auf die gegnerische Seite. "Selbstverständlich ist der FC Kleve klarer Favorit." Na, also. Doch dann folgt die nicht unwichtige Ergänzung. "Für uns ist das ein Bonusspiel, für das ich meine Spieler nicht motivieren muss."

FC-Coach Thomas von Kuczkowski möchte gewinnen. Angesichts des zugespitzten Aufstiegskampfs, der in der Landesliga jetzt in die wichtige Phase geht, leugnet er aber auch nicht, schon über den Pokal-Tellerrand hinaus auf das vier Tage später stattfindende Punktspiel in Sonsbeck zu blicken. "Von daher wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die aus einer Mischung etablierter, junger und zuletzt nicht so häufig eingesetzter Spieler besteht", sagt "Kucze". Auch wenn der 1. FC Kleve mit Ausnahme seines Kapitäns Fabio Forster "mit kompletter Kapelle" anreisen werde, wie von Kuczkowski sagt, werde er nicht alles riskieren. Welcher seiner Protagonisten dann tatsächlich heute Abend in Weeze auf dem Rasen stehen und den Ton mitangeben werden, wird sich beim Anpfiff von Schiedsrichter John Paul Kloppenburg zeigen. Zwei Akteure werden auf gar keinen Fall in den Klever Farben auflaufen: Keeper Sascha Horsmann, der damit seine vier Pflichteinsätze dauernde Sperre abgegolten hat, und Mittelfeldmann Mike Terfloth, der seine fünfte gelbe Karte absitzt.

So wartet auf alle ein Pokalabend, der durchaus mehr als 90 Minuten lang werden kann. Eine Extraportion Unterhaltung gewissermaßen als Ausgleich für die verpasste DFB-Pokalübertragung Hertha BSC Berlin/Borussia Dortmund im Fernsehen.

(RP)
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