Kleve-Kellen Ortsumgehung Kellen frühestens 2020

Kleve-Kellen · Bei der Planung des Projekts B 220n gibt es Verzögerungen. Die Dringlichkeit des Bauvorhabens ist immer noch nicht eingestuft. Zwei Bauernhöfe könnten noch zum Problem werden. Fürs XOX-Gebiet und die Schleuse gibt es neue Pläne.

 Braucht Entlastung wie kaum eine andere Straße im Stadtgebiet: die Emmericher Straße in Kellen.

Braucht Entlastung wie kaum eine andere Straße im Stadtgebiet: die Emmericher Straße in Kellen.

Foto: Evers

Für die Ortsumgehung Kellen (B 220n) gibt es eine gute Nachricht und eine schlechte. Zuerst die gute: Es gibt eine konkrete Vorstellung, wann mit dem Bau der Straße begonnen werden könnte. Die schlechte: Es ist noch immer offen, ob das Land NRW der Ortsumgehung Kellen eine hohe Priorität einräumt; außerdem ruft die geplante Trasse offenbar den Widerstand zweier Landwirte hervor.

Wie der Leiter des Fachbereichs Tiefbau der Stadt Kleve, Bernhard Klockhaus, im jüngsten Umweltausschuss mitteilte, wollte man mit den Planungen für die B 220n längst weiter sein. So hätte eigentlich spätestens 2018 ein Planfeststellungsbeschluss gefasst werden sollen. Doch es gab Verzögerungen. "Der Landesbetrieb StraßenNRW geht davon aus, dass in diesem Jahr ein Erörterungstermin stattfindet, so dass im Jahr 2019 der Planfeststellungsbeschluss erfolgen kann", sagte Klockhaus. Mit dem Bau der Trasse könne somit im Jahr 2020 begonnen werden. StraßenNRW habe mitgeteilt, dass die B 220n in den Masterplan des Landes NRW aufgenommen worden sei. "Die Priorität steht aber noch nicht fest", so Klockhaus. Außerdem sei noch die Prüfung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Trassenführung für zwei landwirtschaftliche Betriebe offen. Offenbar befürchtet man, dass die betroffenen Landwirte, über deren Grund und Boden die Trasse verlaufen soll, vor Gericht klagen könnten, weil sie finanzielle Einbußen befürchten.

Um weitere geplante Baumaßnahmen ging es im Bauausschuss. Entlang der Hornstege soll eine Appartementgemeinschaft der Lebenshilfe entstehen. Dort sollen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenwohnen. Das Wohngebiet soll zweigeschossig entwickelt werden.

Auch das XOX-Gelände war Thema im Bauausschuss. Eigentümer Udo Tjaden zeige "großes Interesse, die alte Produktionshalle zu entwickeln", sagte der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer. Geplant ist, das Gelände in ein Mischgebiet umzuwandeln. Der Bauausschuss empfahl dem Rat einstimmig, das Verfahren einzuleiten. Neben Wohnen sollen auf dem XOX-Gelände auch eine gastronomische Nutzung und "verträglicher", nicht zentrumsrelevanter Einzelhandel zulässig sein. Ein Lebensmittelhandel dürfte sich dort, ebenso wie Vergnügungsstätten oder Diskotheken, aber nicht ansiedeln. Frühere Pläne sahen dies anders vor. So war die Ausweisung eines Sondergebietes für großflächigen Einzelhandel zur Versorgung der Kellener angedacht. Sobald der Rat zugestimmt hat, werden die neuen Pläne für das Mischgebiet ausgelegt. Jürgen Rauer: "Wir hoffen auf zahlreiche Anregungen, wie wir dieses Gebiet besser entwickeln können."

Länger diskutiert wurde über die geplante Bebauung der ehemaligen Tennisplätze an der oberen Königsallee. Die beiden Plätze, die nicht mehr genutzt werden, befinden sich größtenteils auf städtischem Gebiet. Dort könnten Einzel- und Doppelhäuser auf Grundstücken mit Flächen von 350 bis 700 Quadratmetern gebaut werden. Während der Bebauungsplan grundsätzlich die Zustimmung der Fraktionen erhielt, gab es über ein Detail eine längere Debatte: Die Stadt würde gerne den Wendehammer an der Bresserbergstraße erhalten. CDU, SPD und Offene Kleve sprachen sich hingegen für einen Durchstich aus. Eine Entscheidung über den Wendehammer ist noch nicht gefallen, das Verfahren steht noch am Anfang.

Auch die Schleuse in Brienen war noch kurz Thema im Ausschuss. Wie die Verwaltung mitteilte, soll das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten jetzt den Fraktionen übermittelt werden. Laut Rauer werden sechs Varianten aufgelistet, wie man mit der Schleuse verfahren könnte. Bekanntlich beginnt der Deichverband in Kürze mit der Sanierung des Deiches. Bei den Plänen spielt die Schleuse derzeit keine Rolle mehr. Doch Rauer beteuerte: "Es kann noch alles übereinander gebracht werden."

(RP)
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