Kleve Mehr KLE-Kennzeichen-Diebe

Kleve · Deutschlandweit werden immer mehr Nummernschilder von Fahrzeugen gestohlen. Auch im Kleverland werden alle paar Tage Diebstähle von Kennzeichen angezeigt. Oft stecken auch Tankbetrüger dahinter.

 Blick in die Klever Brahmstraße: Auch hier schlugen Kennzeichen-Diebe kürzlich wieder zu.

Blick in die Klever Brahmstraße: Auch hier schlugen Kennzeichen-Diebe kürzlich wieder zu.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Kleverland Zuletzt schlugen Kennzeichendiebe erneut, diesmal auf der Brahmsstraße in Kleve zu: Sie entwendeten die Kennzeichen KLE-AN 237 eines dort abgestellten roten Honda Civic. Am Wochenende zuvor stahlen Unbekannte in Warbeyen das hintere Kennzeichen KLE - HG 464 eines grünen VW Sharan auf der Huiskampstraße. Dieser war dort am Wochenende abgestellt.

Wenige Tage zuvor bereits waren Kennzeichen-Diebe am Oraniendeich und an der Königsallee in Kleve aktiv. Im Kleverland gehört es beinahe zum Alltag, dass über Nacht die Nummernschilder einfach verschwinden.

Jahr für Jahr werden in Deutschland tausende Kennzeichen gestohlen, und Nordrhein-Westfalen ist dabei Spitzenreiter unter den Bundesländern.

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Landeskriminalamtes in NRW 20 309 Kennzeichen von Autos, Lastwagen und Motorrädern verschwunden. 2010 waren es noch knapp 2600 weniger. Bis August dieses Jahres wurden bereits 13 705 Nummernschilder als geklaut gemeldet.

Wie genau die Situation im Kreis Kleve ist, ist bislang unklar. Die Polizei im Kreis führt darüber nicht Buch, sie kennt in ihren Statistiken lediglich die Kategorie "Diebstahl an Fahrzeugen". Davon gab es 538 Fälle im letzten Jahr, 2010 waren es 515. Bei diesen Diebstählen kann es aber auch um beispielsweise Felgen oder Antennen gehen.

Somit bleibt es Spekulation, ob die Situation durch die Nähe zur niederländischen Grenze beeinflusst wird. Tatsache ist, dass Kennzeichen-Diebstähle sehr häufig sind, und, dass sie nach Einschätzung der Polizei oft von Tankbetrügern begangen werden.

Außerdem nutzen Kriminelle fremde Nummernschilder, um gestohlene Autos zu schmuggeln oder um an die Tüv-Plaketten zu kommen. Nicht zuletzt werden sie an Autos angebracht, bevor diese für Verbrechen genutzt werden — für einen Raubüberfall zum Beispiel. Ein Nummernschild zu stehlen, ist für die Täter billiger, als eines zu fälschen. Hinter einigen Aktionen vermuten Experten organisierte Banden

Für Autobesitzer ist der Diebstahl mit großem Aufwand verbunden: mit Wegen zu Polizei, zur Kfz-Zulassungsstelle und natürlich der Anschaffung neuer Schilder. Da können leicht bis zu 100 Euro fällig werden. Die entwendeten Nummern-Kombinationen werden bis zu zehn Jahre gesperrt. So sind in NRW rund 50 000 Kennzeichen auf Eis gelegt.

(RP/rl)
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