Kleve Feenzauber bei den Schildbürgern

Kleve · Beste Stimmung bei der Prunksitzung in der Stadthalle: In einem bunten Programm wurde gekonnt über die Klever Politik hergezogen, sehenswert getanzt und Prinz Michael "der Rhythmische" gebührend empfangen.

 Die Lieblingsfeen der Schildbürger. Die Schilda-Kröten tanzten sich in Tinkerbell-Kostümen die Herzen der Narren.

Die Lieblingsfeen der Schildbürger. Die Schilda-Kröten tanzten sich in Tinkerbell-Kostümen die Herzen der Narren.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als Sitzungspräsidentin Petra Rinke mit Sohn Jakob als Bänkelsänger die Bühne eroberten und gekonnt die Geschehnisse in der Schwanenstadt gehörig auf das närrische Korn nahm, folgen ihnen die Narrenherzen nur so zu. Nicht nur als sie über die jüngsten Geschehnisse um die Nachfolge (oder auch nicht) von Bürgermeister Theo Brauer vom närrischen Leder zogen, gab es am Ende verdiente Standing Ovationen für das Duo.

"Nee, dat ist nicht schön, so etwas hat ganze Kleve noch nicht gesehen", sangen pur über das Kasperletheater zur Bürgermeisterkandidatur. Die Bänkelsänger, ein spitzen Beitrag bei der Prunksitzung der Klever Schildbürger, bei der die bunte Kostümierung der karnevalistischen Besucher zur guten Tradition gehört.

Doch hatten zunächst die Schildakröten, das jüngste Eigengewächs der 1979 gegründeten Gesellschaft das närrische Eis in der Klever Stadthalle gebrochen und neben Petra Rinke, der bestens aufgelegten Sitzungspräsidentin, den bunten Abend voller Unterhaltungin der Klever Stadthalle eröffnet. Der langanhaltende Beifall, der schönste Lohn für die Jüngsten, die das gute gelaunte Narrenvolk noch mit einem Showtanz (Tinkerbell) erfreute.

 Als Bänkelsänger auf der Bühne: Petra Rinke (r.) mit Sohn Jakob.

Als Bänkelsänger auf der Bühne: Petra Rinke (r.) mit Sohn Jakob.

Foto: RP-Fotos (2) eve

Die Schilda Kings, der Showtanz der Schilda-Teenies, die als Schornsteinfeger über die Bühne fegten, gleichfalls eine gelungene Darbietung aus den Reihen der Klever Schildbürger, die auch über verrückte Mamas, sprich "Crazy Mamaaas" verfügten.

Mit Udo Jürgens Kult-Hit "Aber bitte mit Sahne" eroberten die Frauen die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuteten. Klar, dass auch die Männer da nicht hinten an stehen wollten. Und so gab auch das Männerballett "King of Hearts", die sich als Indianer verkleidet hatten, eine Kostprobe seines Könnens.

Stark in Szene setzte sich zudem die Tanzformation "elipse". Erst im Mai vergangenen Jahres war diese Formation aus den Reihen der Schildbürger aus der Taufe gehoben worden, die als "elipce police department" die Gäste verzauberte. Doch nicht nur tänzerisch hatten es die Schildbürger drauf. Denn es wurde auch von Herzen gelacht und mancher durch den närrischen Kakao gezogen. Denn Anfang machte hier die 13-jährige "Göre" Alicia Janssen, die als Nachwuchstalent die Bütt betrat. Klasse ihr Vortrag ohne Skript. Längst hatte sie die Barbie-Puppen zur Seite gelegt und war nun auf der Suche nach einem Jungen. Dass ihr Vater für sie einmal der schönste Mann gewesen sei, könne sie sich heute nicht mehr erklären. "Nie und nimmer kommt ein Mann wie Papa in mein Zimmer", erklärte die kesse Göre, die für manche Lachsalven sorgte. Verdienter Beifall für einen gelungenen Vortrag.

Den gab es auch für den Stammgast der Schildbürger, Petra Dersch, deren Attacken auf das närrische Zwerchfell nicht aufhören wollten. Ebenso hatte es das Zwiegespräch zwischen Christa Joosten und Beatrix Berns-Lüdemann oder die Bütt von Achim Verrieth als "letzter Kapper vor der Grenze" in sich.

Gleichfalls gekonnt die "Störung" der bestens aufgelegten Sitzungspräsidentin, auf die Gastrednerin Hilla Heien noch einen drauf setzte. Das auch das Nachbarland Holland "Wiesenmusik" kann, bewiesen die Power Buan.

Und das er Karneval kann, stellte er einmal mehr in der Klever Stadthalle unter Beweis: Prinz Michael der Rhythmische, dem mit seiner Garde ein furioser Empfang bereitet wurde. Getreu dem Motto "Partytime is in, läutete Verena Lauff das Finale einer kurzweilig, fröhlichen Schildbürgersitzung ein, die den feierwilligen Besuchern viel Freude gebracht und reichlich Tränen gekostet hatte.

(RP)
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