Bedburg-Hau-Moyland Ein Gedicht-Band zum 80. Geburtstag

Bedburg-Hau-Moyland · Über 300 Gedichte von Kunstsammler Franz-Joseph van der Grinten vereint ein mächtiger, beim Pagina-Verlag von B.o.s.s.-Druck erschienener Band. Alle Bücher werden vom Autor nummeriert, 50 Bände mit einer Grafik zu haben.

 Verwaltungsdirektor Johannes Look, Hans Geurts (v.l.) und Verleger Franz Engelen (r.) rahmen den Autor des neuen Gedichtbandes, Franz-Joseph van der Grinten, ein.

Verwaltungsdirektor Johannes Look, Hans Geurts (v.l.) und Verleger Franz Engelen (r.) rahmen den Autor des neuen Gedichtbandes, Franz-Joseph van der Grinten, ein.

Foto: Klaus Stade

Die Linie ist die Fortführung des Gedankens. Die Linie kann Striche zeichnen, mäandern, Figuren bilden oder Buchstaben. Franz-Joseph van der Grinten kennt alle Formen dieses Striches: Die Linie auf dem Papier als Zeichnung, die Linie als Gravur im Stich, die Linie als Schrift. Hier sind die Buchstaben, aus Linien geformt, die Fortführung des Gedankens. Bei Franz-Joseph van der Grinten, Sammler und Kunstkenner, Beuys-Freund, waren dies Texte über Kunst, über Künstler und vor allem auch über die Linie.

Jetzt hat van der Grinten einen ganz großen Zettelkasten aufgemacht: Eine Sammlung von Gedichten. Geschrieben auf Blättern, auf Briefumschlägen. In vollendeten Reimen und in Versmaß. Sie erzählen von Rheinfahrten, von der Landschaft um Kranenburg, von der Liebe, aber auch vom Älterwerden. "Meine ersten Gedichte habe ich mit ganz jungen Jahren geschrieben", sagte der Autor bei der Presse-Vorstellung des Gedichtbandes mit weit über 300 Gedichten, der beim Pagina-Verlag von B.o.s.s.-Druck erschienen ist. Sorgfältig in Leinen gebunden, großzügig gesetzt und mit einem Vorwort des Fördervereins-Vorsitzenden Hans Geurts versehen. Denn erst der Förderverein machte es möglich, dass der Band erscheinen konnte: Er finanzierte das dicke Buch und schenkte es van der Grinten zum Geburtstag, auf dessen Festakt es öffentlich vorgestellt wird. Verwaltungsdirektor Johannes Look wandte zuvor unendlich viel Mühe und Kraft (so gestern Hans Geurts) auf, um das Projekt tatsächlich zum 80. Geburtstag des Sammlers vorlegen zu können.

"Ohne die Brüder van der Grinten gäbe es heute nicht Schloss Moyland, sondern nur die Ruine davon, dann säßen wir nicht hier und könnten diesen Band vorstellen", lobte Hans Geurts den Mann der ersten Stunde, der zusammen mit seinem Bruder den Grundstock für Moyland legte, als die Kunstsammlung der Brüder in die Stiftung Museum Schloss Myoland einbrachte.

Jetzt also Gedichte. Gedichte in klassischer Form, gereimt und mit schwingendem Versmaß – schön zu lesen. Es sind Gedichte eines Mannes, den die meisten als Kunstsammler kennen. Menschen, die bei ihm Zuhause waren, wissen auch von Legionen von Büchern zu berichten, die ihn umgeben. Und so sei es wenig verwunderlich, dass ein so "umfassend gebildeter Mann, dessen Essays und Aufsätze literarische Kunstwerke eigenen Ranges sind", nun zum Dichter wird, und mit 80 Jahren sein Debüt gibt, wie es der Germanist Klaus Johann, ein ehemaliger Schüler van der Grintens, im Buch schreibt. Das Buch "Gedichte" ist von van der Grinten nummeriert, hat eine Auflage von 500 Stück und kostet 23,80 Euro. 50 Bände gibt's für 50 Euro mit einer Grafik van der Grintens.

(RP)
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