Kleve Der Pastor auf dem Gotteshaus

Kleve · Pfingsten 1951 wurde mit der Weihe der Petrus-Canisius-Kapelle die Grundlage für die Jugendtagungsstätte auf dem Nütterdener Wolfsberg gelegt. Mit einer Feier wurde dem 60-jährigen-Jubiläum gedacht.

 Beim Bau der Kapelle auf dem Wolfsberg, die vor 60 Jahren geweiht wurde, half Pastor Gerd Siebers selbst tatkräftig mit.

Beim Bau der Kapelle auf dem Wolfsberg, die vor 60 Jahren geweiht wurde, half Pastor Gerd Siebers selbst tatkräftig mit.

Foto: privat

Der runde Geburtstag einer Nichte des legendären Pastors Gerd Siebers war der äußere Anlass einer Feier in der Mehrzweckhalle der Jugendtagungsstätte Wolfsberg in Nütterden. Pfingsten 1951 wurde mit der Weihe der Petrus-Canisius-Kapelle die Grundlage für den Wolfsberg gelegt.

So konnte man jetzt auf das 60-jährige Kirchweihjubiläum zurückblicken. In den folgenden Jahren fanden in der Kapelle zahlreiche Gottesdienste für die Kinder und Jugendlichen auf dem Wolfsberg statt, die auch von Nachbarn und Nütteranern gerne besucht wurden. Für viele ist die Erinnerung an die Gottesdienste in der Kapelle der Inbegriff des auch von "Ohme Gerd" geliebten Kirchenliedes "Ein Haus voll Glorie schauet — weit über alle Land." Dieses Lied wurde von den Gästen, die die Halle restlos füllten, gemeinsam gesungen.

Ein trauriges Kapitel

Ein für alle trauriges Kapitel ist, dass die Kapelle nach Ablauf des Pachtvertrages seit einigen Jahren nicht mehr zugänglich ist und das Gelände, auf dem sie steht, mit einem Zaun abgetrennt werden musste. Gerne wird die Geschichte erzählt, dass der Gründer des Wolfsbergs, der am 7. November 1913 in Nütterden geboren wurde und am 17. Juni 1982 starb, die Glocke für die Kapelle dem Schiffer der Rheinfähre "abgeschwatzt" hat.

"Auf zahlreichen Überfahrten hat Pastor Siebers den Kapitän der Fähre bearbeitet, bis dieser schließlich nachgab und er die Glocke für die Kapelle bekam", wusste ein Großneffe von "Ohme Gerd", Dr. Ludwig Siebers, zu berichten. Aus den Aufzeichnungen dieser Zeit geht hervor, dass es damals einen regen Besucheraustausch zwischen dem Kirchenchor Liebfrauen in Bocholt, wo der Seelsorger als Kaplan wirkte, und dem Cäcilienchor von Nütterden gab.

Die Entstehung der Jugendtagungsstätte von den bescheidenen Anfängen 1947 bis zum heutigen "Haus der Jugend" wurde in Wort und Fotos aufgezeichnet. Auch die Leidenschaft des beliebten Priesters für die Mundart und die Pflege des Brauchtums kam in den Beiträgen "T Hüükske" und dem Lied vom "Pastor sin Kau" zum Ausdruck. Höhepunkt der Feierstunde war die Aufführung der kleinen Oper "Des Sängers Fluch", ein Stück, das in der Familie Siebers eine lange Tradition hat.

Dieser "parodierte Klassiker", der auf der Grundlage einer Ballade von Ludwig Uhland von 1814 basiert, wurde meisterhaft von der Gruppe "d'Accord" aus Wyler aufgeführt. Mit Begeisterung trugen die Sänger die Ballade vor, wobei die Macht des Sängers und der Musik über die weltliche Macht und Grausamkeit des Königs siegten und diese überdauerten.

(RP/rl)
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