Kreis Kleve Störche fliegen auf den Kreis

Kleve · Hans-Gerd Kersten kümmert sich seit Jahren um die Störche im Kreis Kleve. Die Bilanz des aktuellen Jahres fällt extrem positiv aus. 18 Jungstörche flogen aus. Brutstandorte gibt es neun.

 So wie hier in Emmerich-Hüthum wurden zahlreiche Jungstörche im Kleverland beringt. Es gab so viel Nachwuchs, dass das Kontingent von zwölf Ringen nicht ausreichte.

So wie hier in Emmerich-Hüthum wurden zahlreiche Jungstörche im Kleverland beringt. Es gab so viel Nachwuchs, dass das Kontingent von zwölf Ringen nicht ausreichte.

Foto: privat

Ist der Kreis Kleve auf dem Weg zum Storchenkreis? Über immer mehr Brutstandorte freut sich "Storchenvater" Hans-Gerd Kersten aus Kranenburg-Zyfflich. Er kann mit beeindruckenden Jahreszahlen aufwarten. Gab es in 2010 sechs Brutstandorte, so waren es in 2011 neun. Davon waren acht erfolgreich gegenüber vier im Vorjahr. Insgesamt flogen 18 Jungstörche aus; in 2010 waren es 13.

Der morsche Mast

Neben den altbekannten Standorten Zyfflich, Kranenburg, Wyler, Wardhausen und Keeken brüteten die Weißstörche erstmals in Hönnepel, Hüthum und auf einem zweiten Pfahlnest in Kranenburg. Erstmals wurde auch wieder in Till gebrütet, jedoch leider erfolglos. In Zyfflich war nach 20 Jahren der 16 Meter hohe "Hosenmast" morsch und nicht mehr standsicher. Einschließlich der Nisthilfe wurde die Anlage im Februar komplett erneuert.

Die Brut in Zyfflich begann am 30. März; am 3. Mai schlüpften vier Jungstörche, wobei einer nach wenigen Tagen einging. Traditionell erhielten die Jungstörche, die am 10. Juni beringt wurden, wieder ihre Namen von den Zyfflicher Kindergartenkindern: Maria, Tom und Lidwien. Der Pionierstorch Jan wurde nicht mehr gesehen.

Beim Bauhof in Kranenburg erblickte am 28. April ein Jungvogel das Licht der Welt. Er konnte nicht beringt werden, da Kersten mit dem Kontingent von zwölf Ringen nicht auskam. In Wyler gab es im vergangenen Jahr erstmals eine Brutstörchin. Sie wechselte nun nach Kranenburg an einen neuen Standort. Am 29. April kamen vier Jungstörche zur Welt, davon stürzte einer aus dem Nest. Auch dieser Nachwuchs konnte nicht beringt werden, da es zu wenig Ringe gab. In Wardhausen wurden am 30. April die Brutstörche sogar stolze Eltern von fünf Storchenkindern. Doch das Glück endete tragisch: Kurz nach dem Schlupf wurde ein Junges vom Brutstorch gefressen, und ein anderes stürzte aus dem Nest oder wurde herausgeworfen.

In Keeken gab es nach 2005 erstmals wieder eine erfolgreiche Brut. Drei Jungstörche schlüpften am 9. Mai; ein Tier starb kurz danach. Die zwei Jungstörche wurden beringt und erhielten von den Gästen während einer "Tauffeier" des Heimatvereins Keeken die Namen "Pünktchen" und "Anton". Erstmals brüteten in Hönnepel Weißstörche. Das Pfahlnest, nicht weit entfernt vom Appeldorner Nest, wurde erst kürzlich vom St. Antonius-Skatclub errichtet. Von den drei Jungstörchen, geschlüpft am 15. Mai, überlebten "Toni" und "Tönchen", die beide beringt wurden.

Erstmals am Niederrhein brüteten in einem Ort zwei Storchenpaare. Nur etwa 1300 Meter Luftlinie vom Nest am Bauhof in Kranenburg entfernt, brütete die "Wyleraner Störchin" mit einem unberingten Partner. Das etwa neun Meter hohe Pfahlnest steht im feuchten Grünland in der Nähe einer Hofanlage. Dort gab es einen Jungstorch.

(RP/jul)
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