Kevelaer Statt Märsche und Polka viele südamerikanische Klänge

Kevelaer · Volles Haus beim gelungenen Frühlingskonzert von "Eintracht" Twisteden auf dem Woltershof. Nachwuchs setzt Akzente.

 Gute Unterhaltung boten die Mitglieder des Musikvereins "Eintracht" Twisteden dem Publikum während des Konzertes.

Gute Unterhaltung boten die Mitglieder des Musikvereins "Eintracht" Twisteden dem Publikum während des Konzertes.

Foto: Jürgen Venn

Frisch wie der junge Frühling war das Konzert wirklich, zu dem der Musikverein "Eintracht" Twisteden eingeladen hatte. Ins "Wohnzimmer auf dem Woltershof", wie Vorsitzender Hermann-Josef Angenendt in seiner Begrüßung sagte.

Sehr jung war gleich der erste Solist des Abends, der elfjährige Schlagzeuger Malte Ostermann, der sehr diszipliniert sein Rhythmusgefühl unter Beweis stellte. Leon Tiskens (14), Mathis Valks (13) und Louis Böskens (13) taten es ihm später, teils mit ihrem Schlagzeuglehrer Hans Simon, gekonnt nach. Und die jugendliche Trompeterin Ann-Kathrin König sowie ihr Bruder Christian an der Posaune übernahmen, neben Stephanie Flintrop (Saxophon), im Laufe des Abends recht anspruchsvolle Soli.

"Einen ganz tollen Sound" (Angenendt) brachten fünf junge Männer des Vereins in der Brassformation "qbrass" auf die Bühne. Auch das Programm selber war erfrischend, dabei ansprechend für Jung und Alt. Überdies bot es allen Instrumentengruppen die Gelegenheit, führende Rollen in solistischen Passagen zu übernehmen, sogar den Tuben.

Klassische, sozusagen "gerade", Märsche und Polkas erschienen eher nur am Rande. Stattdessen erklang erstaunlich oft Südamerikanisches mit komplizierter Samba-Rhythmik und manchmal stark synkopischen Melodielinien, was gekonnt bewältigt wurde.

Überzeugend war auch der "Tarzan Soundtrack" (Phil Collins), nicht nur wegen seiner gelungenen dynamischen Gestaltung. Unterbrochen wurde das Programm des Musikvereins durch einen Auftritt des Cäcilienchors Twisteden, des Kirchenchors von St. Quirinus unter Christian Franken. Die Sänger trugen allerdings Weltliches wie etwa von Johann Strauss, Jacques Offenbach und Andrew Lloyd Webber vor.

Hervorzuheben sind ein Solo von Elisabeth Ambrosius aus dem "König der Löwen" (Elton John) sowie die Zugabe "We are walking in the light of god". Vom Text her ausnahmsweise geistlich geprägt, von der Rhythmik her aber gospeltypisch mitreißend. So sehr, dass Christian Franken, der seinen Chor am E-Piano begleitete, sich zunehmend zu Jazz-Improvisationen hinreißen ließ.

Marcus de Haard, Dirigent des Musikvereins, hatte seinen Klangkörper gut im Griff. Hermann-Josef Angenendt und sein Stellvertreter Bernd Grüntjens moderierten.

(egeo)
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