Analyse Das Steht In Kevelaer Und Weeze 2017 An Gesicht der Stadt wird sich verändern

Weeze · In Kevelaer steht 2017 vor allem das Wallfahrtsjubiläum im Fokus. Gleichzeitig sind Entscheidungen auf den Weg gebracht worden, die den Umbau der City vorantreiben sollen. Die Hauptstraße wird saniert, auf der Hüls wird weiter geplant.

Analyse Das Steht In Kevelaer Und Weeze 2017 An: Gesicht der Stadt wird sich verändern
Foto: Stadtumbau

KEVELAER Ende des Jahres überschlugen sich noch einmal die Ereignisse im politischen Kevelaer. Beim Großprojekt auf der Hüls ist Investor Soleo raus aus dem Boot. Das war kaum mehr eine Überraschung, viel spannender war da die Debatte im Rat. Denn die fand auf Antrag der Grünen öffentlich statt, obwohl Bürgermeister Dominik Pichler mehrfach eindringlich davor gewarnt hatte, über Vertragsangelegenheiten öffentlich zu diskutieren. Was kaum jemand erwartet hatte, sorgte für die Überraschung: Auch die CDU stimmte für den Antrag der Grünen. Damit diskutierten die Politiker öffentlich über das Thema. Wer die Debatte verfolgte, erlebte dann gleich die zweite Überraschung. Alle Fraktionen hielten sich sehr zurück. Der Name des Investors wurde noch nicht einmal genannt.

 Noch gibt es sie nur als Animationen am Computer: die Ausbauvariante für die Hauptstraße und das Gradierwerk auf der Hüls.

Noch gibt es sie nur als Animationen am Computer: die Ausbauvariante für die Hauptstraße und das Gradierwerk auf der Hüls.

Foto: Kommune

Da stellte sich mancher die Frage, warum es so wichtig war, darüber öffentlich zu diskutieren. Eine Sache wird den Ausschlag gegeben haben. Die Politik will bei dem Thema den Eindruck vermeiden, dass da hinter verschlossenen Türen Entscheidungen am Willen der Bürger vorbei getroffen werden. Eben das wird wohl auch für die CDU der Grund gewesen sein, über die Hüls öffentlich zu diskutieren.

 Das Jahr der Barmherzigkeit ist in Kevelaer vorbei, jetzt steht das Wallfahrtsjubiläum an, gleichzeitig startet der Umbau der Hauptstraße.

Das Jahr der Barmherzigkeit ist in Kevelaer vorbei, jetzt steht das Wallfahrtsjubiläum an, gleichzeitig startet der Umbau der Hauptstraße.

Foto: Latzel

Bei den Entscheidungen blieb am Ende alles beim Alten. FDP und Grüne sind weiter gegen das Projekt, die anderen drei Fraktionen im Grundsatz dafür. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich hier die KBV auf Dauer positioniert. Ihr war nämlich immer wichtig, dass das Geld für das Grundstück ins Projekt fließt. Baut die Stadt allerdings selbst, wird es dieses Geld nicht geben. Folgerichtig stimmte die KBV auch mit FDP und Grünen gegen den Beschluss, dass es eben keine Koppelung von Grundstücksverkauf mit dem Ärztezentrum gibt. Wie die Sache hier weitergeht, hängt auch und vor allem von den kommenden Gesprächen mit der Krankenhaus-Holding in Kleve ab. Die Karl-Leisner-Trägergesellschaft hat Interesse, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) zu betreiben. Der Partner wird für die Stadt immer wichtiger; steigt das Krankenhaus aus, könnte es eng werden.

Einiges tun soll sich ohnehin in der Innenstadt. Hier steht die Stadtkernerneuerung an. Die Hauptstraße soll als erstes in Angriff genommen werden. Wichtig ist vor allem eine Sache: Die Baumaßnahmen sollten möglichst nicht das Jubiläum beeinträchtigen. Am 1. Juni 1642 wurde das kleine Luxemburger Marienbildchen in den Bildstock am Kapellenplatz eingesetzt. Das ist genau 375 Jahre her und soll entsprechend gefeiert werden.

Neben dem religiösen soll damit sicher auch ein touristischer Akzent gesetzt werden. Denn die Wallfahrt zieht traditionell die Menschen in die Stadt. Gleichzeitig will die Kommune andere Felder ausbauen, um ein zweites Standbein zu haben. Eben dazu gehören der Ausbau der Innenstadt und die Entwicklung auf der Hüls.

Spannend wird auch sein, was sich 2017 bei der endlosen Geschichte "OW 1" tut. Die Genehmigung zum Bau ist vom Land jetzt für 2017 fest zugesagt. Sollte sie allerdings wieder mal verschoben werden, wäre das dann tatsächlich keine große Überraschung.

(RP)
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