Gemeinde Grefrath Ungewohnte und fesselnde Musik

Gemeinde Grefrath · In der Mülhausener Liebfrauenschule fand eine interessante kulturelle Begegnung statt. Musiker des Gymnasiums spielten gemeinsam mit Gästen aus Taiwan. Am Ende gab es großen Applaus.

Ungewöhnliche Töne bekamen die Besucher in der Liebfrauenschule zu hören. Der deutsch-chinesische Mix war äußerst hörenswert.

Ungewöhnliche Töne bekamen die Besucher in der Liebfrauenschule zu hören. Der deutsch-chinesische Mix war äußerst hörenswert.

Foto: wolfgang kaiser

"Wenn Ost West trifft", konkret, wenn Musikensembles aus Taiwan gemeinsam mit Ensembles der Mülhausener Liebfrauenschule auftreten, dann ist eine interessante kulturelle Begegnung zu erwarten. Und die fand in der Tat in Mühlhausen in der Aula der Liebfrauenschule statt.

Nicht nur musikalisch. Seit langem, so war den Grußworten zu entnehmen, pflegt die Schule Kontakte nach Taiwan. Und in unserer niederrheinischen Region, das war in der restlos gefüllten Aula schnell festzustellen, leben seit vielen Jahren zahlreiche Menschen chinesischer Herkunft, die sich ganz offensichtlich das Konzert nicht entgehen lassen wollten.

Im Vorprogramm informierten Videos über die Liebfrauenschule Mühlheim und die Fengshan Senior High School. Und mit zündenden Rhythmen steuerte die LFSM-Bigband schon vorweg einen Beitrag mit europäisch-amerikanischer Musik bei.

Offiziell ging es dann gemeinsam los. Auf Chinesisch, Deutsch, Englisch und Französisch wurden Schulhymnen von den chinesischen und deutschen Mitwirkenden gemeinsam intoniert, und zunächst ging es auch mit chinesischen Volksliedern gemeinsam weiter. Orchester und Chöre chinesischer und deutscher Provenienz intonierten "Fengyang Huagu" und "Diudiudang", bevor die LFSM-Streicher in einem passenden Arrangement eine "Jasmin-Blüte" beisteuerten.

Ein organisatorischer Glücksfall war zweifellos, dass sich das im Oktober 2000 von seinem künstlerischen Leiter Chih-Sheng Chen gegründete "Little Giant Chamber Orchestra" zur Zeit auf Deutschland-Tournee befindet und für diesen Abend verpflichtet werden konnte. Ein Block mit fünf Beiträgen dieses Ensembles bot hochinteressante Eindrücke von einer für unsere Ohren sehr ungewohnten, dabei zugleich fesselnden Musik. So widersprüchlich der Name "Little Giant" (kleiner Riese) auch klingen mag: er trifft den Charakter des Ensembles genau. Mit neun Musikern ist die Besetzung klein, aber die Leistung groß.

Wie bei uns werden die Instrumente gestrichen, geblasen und geschlagen. Aber sie sind ganz anders gebaut, und sie klingen auch ganz anders. So wurde beispielsweise auf einem Blasinstrument zweistimmig gespielt. Beeindruckend waren auch die solistischen Leistungen der Orchestermitglieder. Handelten die meisten Beiträge inhaltlich auch vom Frühling, so waren sie im Charakter doch deutlich unterschieden. Lyrische Passagen und flotte Rhythmen wechselten einander ab.

Weitere interkulturelle Beiträge bereicherten das Programm, dargeboten von der Sopranistin Cindy Kuhn-Chuang, vom Kalligraphie-Meister Chen Ishu und dem Tänzer Wu Chun-Hsien/"Double C".

Viel Beifall für eine gelungene Veranstaltung.

(-tr)
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