Stadt Kempen Rathaus-Zweigstelle für 8,25 Millionen

Stadt Kempen · Auf dem Arnoldgelände - zwischen Finanzamt und Schorndorfer Straße - baut der Straelener Investor Hout demnächst drei Bürogebäude. Die will die Stadt kaufen, um dort mehr Raum für die Verwaltungsmitarbeiter zu bekommen.

 Das Rathaus am Buttermarkt - es stammt aus den 1960er-Jahren - muss dringend energetisch saniert werden. Die Büros sind für die Mitarbeiter zu klein. Es gibt zu wenig Besprechungsräume, Aufenthalts- und Schulungsräume fehlen.

Das Rathaus am Buttermarkt - es stammt aus den 1960er-Jahren - muss dringend energetisch saniert werden. Die Büros sind für die Mitarbeiter zu klein. Es gibt zu wenig Besprechungsräume, Aufenthalts- und Schulungsräume fehlen.

Foto: Prümen

Noch in diesem Jahr könnte der Startschuss für das Projekt "Zweites Rathaus" in Kempen fallen. Denn der Straelener Projektentwickler Hout, der in den vergangenen Jahren aus dem ehemaligen Fabrikgelände bereits ein Vorzeigeobjekt für die Thomasstadt gemacht hat, will - wie berichtet - auf dem Schotterparkplatz vor dem Arnoldgebäude, in dem das Finanzamt untergebracht wird, drei Bürogebäude errichten. Eine gültige Baugenehmigung hat der Investor bereits, er will in den nächsten Monaten mit den Neubauten beginnen.

Die Stadt hat nach Angaben von Bürgermeister Volker Rübo im vergangenen Jahr mehrere Möglichkeiten ausgelotet, wie die Verwaltungsnebenstellen innerhalb der Verwaltung zusammengefasst werden können und wie die Unterbringung der Mitarbeiter im Rathaus am Buttermarkt verbessert werden kann. Wie mehrfach berichtet, scheidet die Kempener Burg als Verwaltungsnebenstelle aus. Ein Umbau wäre vergleichsweise zu teuer, die Räume sind für die Zwecke der Stadt zudem nicht optimal. Das hat eine Untersuchung der Assmann-Architektengruppe im Auftrag der Stadt ergeben. Alternativ bleibt nur ein Neubau - entweder selbst gebaut oder angemietet beziehungsweise gekauft.

 Auf dem unbefestigten Teil des Parkplatzes vor dem Arnoldgebäude sollen drei Bürohäuser gebaut werden. Erste Pläne dafür sind seit Herbst 2015 bekannt. Damals stimmten Kempener Denkmal- und Bauausschuss dem Vorhaben des Investors Hout zu. Wegefallende Parkplätze sollen in der Nähe ersetzt werden.

Auf dem unbefestigten Teil des Parkplatzes vor dem Arnoldgebäude sollen drei Bürohäuser gebaut werden. Erste Pläne dafür sind seit Herbst 2015 bekannt. Damals stimmten Kempener Denkmal- und Bauausschuss dem Vorhaben des Investors Hout zu. Wegefallende Parkplätze sollen in der Nähe ersetzt werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wie Rübo im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung am Montagabend mitteilte, habe sich die Stadt auf den Standort Arnoldgelände festgelegt, nachdem andere Optionen nicht zum gewünschten Ziel führen würden. Die Neubaulösung am Finanzamt hatte der Bürgermeister bereits bei der Einbringung des Haushalts für 2016 als Option angedeutet. Eine Alternativlösung auf dem Areal neben dem Bahnhof, das die Stadt dem Kreis Viersen als Standort für den Archivneubau angeboten hatte, scheidet nach Angaben von Rübo aus, weil dort nur zweigeschossig gebaut werden darf und dadurch zu wenig Platz für die Verwaltung geschaffen werden könne.

Mit dem Projektentwickler Hout war die Stadt im vergangenen Jahr wieder ernsthaft ins Gespräch gekommen. Nachdem dem I nvestor ein Interessent, der zwei der drei Bürohäuser mieten wollte, abgesprungen war, verständigten sich Hout und Stadt auf einen möglichen Ankauf aller drei noch zu bauenden Gebäude. Als Kaufsumme nannte Rübo im Ausschuss 8,25 Millionen Euro, die im Haushalt für 2017 und 2018 bereit gestellt werden sollen. Zu Details der Kaufverhandlungen sagte er im öffentlichen Teil der Sitzung nichts.

Um eine Diskussion im Fachausschuss hatte es im Vorfeld der Sitzung Kritik von den Kempener Grünen gegeben. Sie erreichten am Montagabend - mit Unterstützung von SPD, FDP und Freien Wählern gegen die Stimmen der CDU-Fraktion -, dass zumindest über das Projekt grundsätzlich im öffentlichen Teil informiert und diskutiert werden konnte. Der Bürgermeister hatte diese öffentliche Diskussion erst für den Haupt- und Finanzausschuss am 28. März und die Ratssitzung am 4. April vorgesehen. Dort soll über den Ankauf der Bürogebäude entschieden werden.

Aus Sicht der Stadt würde diese Rathaus-Nebenstelle das Raumproblem lösen. Statt derzeit rund 3160 Quadratmeter Bürofläche stünden mit den neuen Gebäuden 4300 Quadratmeter zur Verfügung. Das Rathaus am Buttermarkt könnte saniert werden, wenn die Mitarbeiter vorübergehend in die Neubauten umziehen. Später könnten die Außenstellen - unter anderem das Jugendamt in St. Hubert - in Kempen zusammengezogen werden, so der von Rübo präsentierte Plan.

(RP)
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