Kreis Viersen 22 Abschiebungen in den ersten zwei Monaten des Jahres

Kreis Viersen · Die Ausländerbehörden des Kreises Viersen und der Stadt Viersen haben in diesem Jahr bislang 22 Menschen abgeschoben - die meisten davon in Westbalkan-Länder. Je sieben Abschiebungen nach Mazedonien und Albanien sowie eine in die Niederlande auf Grund des Dublin-Abkommens nahm der Kreis Viersen im Januar und Februar dieses Jahres vor. Im selben Zeitraum zählte der Kreis neun freiwillige Ausreisen.

"Wir hatten in den ersten zwei Monaten des Jahres sieben Abschiebungen und drei freiwillige Ausreisen", sagt Frank Schliffke, Sprecher der Stadt Viersen. Die Kreisstadt hat eine eigene Ausländerbehörde und regelt als einzige Kommune im Kreis die Abschiebungen selbst. Die jetzt neu im Kaiser's Hochhaus untergebrachten Flüchtlinge, die sich im beschleunigten Verfahren befinden, werden über die Zentrale Ausländerbehörde in Köln betreut, erklärte Schliffke.

Sowohl für den Kreis als auch die Stadt Viersen liegt die Zahl der Abschiebungen in den ersten zwei Monaten des Jahres höher als die der freiwilligen Ausreisen. In der Gesamtbilanz 2016 sah das anders aus: Der Kreis Viersen spricht für 2016 von 92 Abschiebungen - davon 62 in Westbalkanländer - und von 305 freiwilligen Ausreisen. Bei der Stadt Viersen waren es im vergangenen Jahr 32 Abschiebungen und 146 freiwillige Ausreisen.

Bei einer freiwilligen Ausreise erklären die Personen die Bereitschaft, Deutschland freiwillig zu verlassen. Dafür hilft die Ausländerbehörde bei der Beschaffung der Rückreisedokumente und der Organisation der Ausreise. Darüber hinaus gibt es finanzielle Hilfen für die Rückreise und ein Startkapital.

Bei einer Abschiebung beschafft das Ausländeramt ein Passersatzpapier und bucht einen Abschiebeflug. "Die Personen werden ohne Ankündigung zu Hause abgeholt und zum Flughafen gebracht", sagt Rouven Soyka, Sprecher des Kreises Viersen. Zudem werde bei Abschiebungen ein Einreise- und Aufenthaltsverbot ausgesprochen.

(saja)
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