Stadt Kempen Neuer Anlauf für ein Hotel in Kempen

Stadt Kempen · Seit Jahren wird in der Thomasstadt darüber diskutiert, ein neues Hotel zu bauen. Ideen dazu gab es viele. Die Ansiedlung ist durchaus erwünscht. Was fehlt, sind potenzielle Investoren und ein passendes Grundstück.

 Ein Hotel in der Kempener Burg lässt sich ebenfalls nicht realisieren. Eine Markterkundung in diese Richtung führte nicht zum Erfolg.

Ein Hotel in der Kempener Burg lässt sich ebenfalls nicht realisieren. Eine Markterkundung in diese Richtung führte nicht zum Erfolg.

Foto: Kaiser

Wenn es nach den Kempener Christdemokraten gehen würde, dann hätte die Thomasstadt längst ein Hotel mit Tagungsräumen am Königshütte-See zwischen Kempen und St. Hubert. Und das Areal am ehemaligen Baggerloch wäre zu einem Freizeit- und Erholungsgelände ausgebaut. Eine solche Idee hat die CDU-Stadtratsfraktion bereits vor einigen Jahren in die politische Diskussion eingebracht. Realisiert worden ist der Vorschlag indes bis heute nicht, was wohl auch am privaten Eigentümer des Geländes an der Königshütte liegt.

Gleichwohl treibt die Kempener Kommunalpolitiker seit Jahren der Wunsch um, in der Stadt ein neues Hotel zu etablieren. Denn an attraktiven Übernachtungsmöglichkeiten herrscht Mangelware. Die Stadt, die bei auswärtigen Gästen durchaus als Reiseziel beliebt ist, kann keine Herberge bieten, in der auch größere Gruppen mit entsprechendem Komfort untergebracht werden können.

Die Freien Wähler haben das Thema im Frühsommer wieder auf die Tagesordnung gebracht, auch nachdem sich der Vorsitzende des Kempener Werberings, Armin Horst, bei einer Veranstaltung der Wählervereinigung nochmals ausdrücklich für den Bau eines neuen Hotels in Altstadtnähe ausgesprochen hatte. Das Thema wird den zuständigen Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung nun in dessen nächster Sitzung am Dienstag, 26. September, ab 18 U hr im Rathaus am Buttermarkt wieder beschäftigen.

Fest steht: Auch Tourismusexperten befürworten die Ansiedlung eines neuen Hotels in Kempen. Seit Jahren vertritt beispielsweise Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH mit Sitz in Viersen, die Ansicht, dass Kempen eine attraktive Herberge braucht. Die sollte auch größeren Reisegruppen, die etwa mit dem Bus unterwegs sind, Platz bieten und am besten auch noch über Tagungsräume verfügen. An einer solchen Unterkunft mangelt es Kempen. Das Sporthotel ist zu klein und zudem arg in die Jahre gekommen. Auch ein Hotel wie das "Papillon" an der Thomasstraße ist für größere Gruppen zu klein.

 Der Königshütte-See zwischen Kempen und St. Hubert in einer Luftaufnahme: Pläne, dort ein neues Hotel mit Anbindung an ein Gelände für Freizeit und Naherholung zu bauen, ließen sich bislang nicht realisieren.

Der Königshütte-See zwischen Kempen und St. Hubert in einer Luftaufnahme: Pläne, dort ein neues Hotel mit Anbindung an ein Gelände für Freizeit und Naherholung zu bauen, ließen sich bislang nicht realisieren.

Foto: Heiner Deckers

Neidisch schaut so mancher Politiker in die Nachbarschaft, wo sich Hotels etablieren konnten, die gerade den Bedarf für Bustouristen erfüllen können. Ein Haus wie das "Hotel am See" in Geldern wäre auch in Kempen wünschenswert, ist vielfach zu hören. Im Sommergespräch mit der Rheinischen Post hatten die Sozialdemokraten kürzlich den Bau eines neuen Hotels im geplanten Baugebiet im Kempener Westen ins Gespräch gebracht. Dort könnte die Stadt einem potenziellen Investoren ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen, meint die SPD. Nicht nur sie befürchtet, dass - sollte sich in Kempen nicht bald eine Perspektive für die Hotelpläne auftun - Investoren mit anderen Kommunen im Kreis Viersen ins Geschäft kommen.

In Teilen der Politik hatte sich zuletzt der Eindruck breit gemacht, im Kempener Rathaus tue man sich bei diesem Thema schwer. Bürgermeister Volker Rübo weist einen solchen Vorwurf zurück. "Die Verwaltung steht im permanten Austausch mit Vertretern der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen und der Niederrhein Tourismus GmbH", so Rübo in der Vorlage für den Fachausschuss. Man sei auch im "stetigen Austausch über die Weiterentwicklung der Hotellandschaft in Kempen". Wichtig sei, neben einem Investor auch einen Betreiber für ein Hotel in Kempen zu finden. Größere Hotelketten hatten zuletzt im Rahmen der Markterkundung für die künftige Nutzung der Kempener Burg bereits abgewunken. Kempen kommt für sie als Hotelstandort nicht in Frage, die Burg als Hotel erst recht nicht, sie ist dafür zu klein.

(RP)
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