Kreis Viersen Dialogforum: Großes Interesse an Integrationszentrum

Kreis Viersen · Im Viersener Kreishaus-Forum fand jetzt das erste Dialogforum Integration auf Kreisebene statt. Ausgerichtet vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises brachte es rund 80 Vertreter aus Behörden, Wohnungswirtschaft, aus Ehrenamt, Sozial- und Gesundheitswesen, Migrantenorganisationen, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen an einen Tisch. Kreissozialdezernentin Katarina Esser hob in ihrer Begrüßung hervor: "Wir sehen Integration als Prozess, dessen Voraussetzung und Ziel zugleich die wechselseitige Annäherung und die Schaffung eines gleichberechtigten Zugangs zu allen Bereichen gesellschaftlichen Zusammenlebens unabhängig von Herkunft sind. Wechselseitige Annäherung aber setzt sowohl die Bereitschaft zur Integration bei den Zugewanderten voraus als auch die Bereitschaft der aufnehmenden Gesellschaft und ihrer Institutionen, sich für Entwicklungsprozesse zu öffnen."

Migration ist eher die Regel als die Ausnahme. Diese verblüffende erste Erkenntnis hatten die Teilnehmer zu Beginn des Dialogforums. Nur bei vier der 80 Vertreter stammten alle Großeltern aus dem Kreis Viersen. Die meisten Familien haben Migration erlebt etwa durch Zuwanderung aus den benachbarten Niederlanden - viele aber durch Vertreibung und Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Erfahrung schlug die Brücke in die Gegenwart: Flucht ist keine freiwillige Migration.

Dass Integration alle Bereiche des Lebens umschließt, zeigte sich in den anschließenden Diskussionsforen. Engagiert tauschten die Teilnehmer ihre Erfahrungen rund um die Themen Sprachförderung und Schulbildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, Gesundheit, gesellschaftliches Miteinander und Wohnen aus. Eine Vielzahl von Ideen und Ansätzen für die weitere Zusammenarbeit wurde gesammelt.

Einig waren sich am Ende der Veranstaltung alle Teilnehmer darin, dass mehr Transparenz, Beratung und lokale Vernetzung wichtig ist. Leicht zugängliche Angebote müssen weiter ausgebaut werden, bewährte Angebote noch besser auf die einzelnen Altersgruppen angepasst werden. Einigkeit bestand auch darin, den nun begonnenen Austausch fortzusetzen.

Mathilde Holtmanns, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, versprach: "Wir werden die vielen Anregungen bei der Erstellung unseres Integrationskonzepts aufgreifen."

(RP)
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