Stadt Kempen Nabu will Turmfalken heimisch machen

Stadt Kempen · Bei der Hauptversammlung des Kempener Ortsgruppe des Naturschutzbundes Nabu herrschte Aufbruchstimmung. Die Verein will seine 600 Mitglieder aktiver in die Arbeit einbeziehen.

 Hoch oben am Turm der Kempener Propsteikirche ist die Luke zu erkennen, hinter der sich der Nistplatz für die Wanderfalken befindet.

Hoch oben am Turm der Kempener Propsteikirche ist die Luke zu erkennen, hinter der sich der Nistplatz für die Wanderfalken befindet.

Foto: NABU

Von möglichen Querelen im Vorstand war am Dienstagabend im kleinen Saal des evangelischen Gemeindezentrums an der Kerkener Straße in Kempen nichts zu spüren. Vorstandswahlen standen auch nicht auf dem Programm, der langjährige Vorsitzende Hans Palm war nicht gekommen. Ende vergangenen Jahres hatte Palm seinen Rückzug aus der Vorstandsarbeit angekündigt. Etwa 15 Mitglieder und andere Interessierte waren zur Versammlung erschienen. Es ging inhaltlich um die Aktivitäten der Kempener Naturfreunde.

Peter Jeske wies einleitend darauf hin, dass der rund 600 Mitglieder zählenden Ortsverband Kempen jetzt wieder aktiver werden und möglichst viele Bürger bei seinen Vorhaben "mitnehmen" möchte. "Es wäre schön, wenn uns das gelingen könnte", meinte Jeske. Der Nabu-Bezirksvorsitzende Reiner Rosendahl sagte seine Unterstützung zu. Er regte an, "Kontakt mit Schulen und Kindergärten" aufzunehmen. Ein erster Ansatz ist da schon die Nabu-Kindergruppe, die sich regelmäßig trifft.

Rosendahl stellte weiter fest, dass es in der Natur einen "massiven Artenrückgang" gegeben hat. Insekten seien für die Vogelwelt und das Niederwild sehr wichtig, doch der Rückgang der Insekten werfe viele Fragen auf. "Wir müssen die Bevölkerung aufmerksam machen", so Rosendahl. Er erinnerte an die klassische Biotop-Pflege - etwa von Kleingewässern oder Kopfweiden -, aber auch an Vogelnisthilfen, Schutz von Amphibien und Fledermäusen sowie an Kartierung und Erfassung von Vögeln und Pflanzen.

Der Nabu Kempen kann da auf einige erfolgreiche Projekte verweisen. So wurden in Tönisberg an der Landstraße 478 (Schaephuysener Straße ) zwei jeweils 200 Meter lange Krötenschutzzäune angelegt, die schon gute Erfolge haben sichtbar werden lassen. Auf der evangelischen Thomaskirche wurde ein Nistplatz für Turmfalken geschaffen. Und im Kirchturm der Propsteikirche sind die Wanderfalken angekommen.

Mehr tun wollen die Naturschützer im Bereich des Insektenschutzes. Damit könne man die Bürger am ehesten erreichen, wenn man die Problematik im Zusammenhang mit den Schmetterlingen thematisiert. Denn eine Welt ohne Schmetterlinge sei schließlich kaum vorstellbar. Und die Schmetterlinge sind wichtig in der Natur. Bezirksvorsitzender Rosendahl regte an, auch bei Stadtfesten wie Weihnachtsmärkten aktiv auf die Bürger zuzugehen.

Wichtig ist dem Nabu auch die Zusammenarbeit mit den Landwirten. So wurde festgestellt, dass die Randflächen an den Feldern durch den Ackerbau mehr und mehr verschwinden. Das schade der Natur.

(RP)
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