Kamp-Lintfort Lineg baut Altfeldgraben naturnah aus

Kamp-Lintfort · Die Genossenschaft hat im Niederkamper Forst mit dem Ausbau des Altfeldgrabens zu einem naturnahen Gewässer begonnen. Auf einer Länge von 430 Metern wird parallel zum Graben ein zweiter Gewässerverlauf angelegt.

 Susanne Leese-Bartram von der Lineg zeigt den alten Gewässerverlauf des Altfeldgrabens. Die Lineg will den Verlauf des neuen Grabens l den heutigen ökologischen Anforderungen entsprechend gestalten.

Susanne Leese-Bartram von der Lineg zeigt den alten Gewässerverlauf des Altfeldgrabens. Die Lineg will den Verlauf des neuen Grabens l den heutigen ökologischen Anforderungen entsprechend gestalten.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Im idyllisch gelegenen Niederkamper Forst ist schon der erste Bagger angerückt: Die Lineg wird in den nächsten Monaten den Altfeldgraben, der an der Stadtgrenze von Kamp-Lintfort zur Gemeinde Issum in die Issumer Fleuth mündet, naturnah ausbauen. Das Besondere: Auf einer Länge von 430 Metern wird parallel zum unteren Graben ein zweiter Gewässerverlauf angelegt.

"Unter dem Niederkamper Forst wurde zuletzt Steinkohle abgebaut. Dieses Gebiet ist daher von bergbaubedingten Veränderungen betroffen, die wasserwirtschaftliche Regulierungsmaßnahmen erfordern", erläutert Susanne Leese-Bartram, die bei der Lineg für die Planung dieses Ausbaus zuständig ist. Dass in solchen Fällen ein zweiter Gewässerverlauf angelegt wird, sei ein Einzelfall. "Würden wir den vorhandenen Altfeldgraben weiter ausbauen, hätte das einen zu großen Eingriff in den Waldbereich zur Folge", erläutert die Expertin.

Der Altfeldgraben müsse in Zukunft zur Sicherung der Gebietsentwässerung größere Wassermengen aufnehmen. In seinem heutigen Zustand wäre das Gewässer seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen. Die Lineg will den neuen Verlauf des neuen Grabens den heutigen ökologischen Anforderungen entsprechend gestalten.

Das Gewässerbett werde naturnah ausgeformt, mit gewässertypischen Strukturelementen angereichert und einer natürlichen Entwicklung überlassen. Außerdem werde ein breiter Gewässerrandstreifen aus der Nutzung genommen, teilt die Lineg mit. Diese Flächen würden der spontanen Vegetationsentwicklung überlassen, als Wiesengrünland angelegt oder mit heimischen Gehölzen bepflanzt. Es handelt sich um Pflanzen wie zum Beispiel Weißdorn, Schlehe und Liguster. Es sollen auch Weiden angepflanzt werden.

Die Baumaßnahme sieht vor, den ökologischen Zustand des bestehenden Altfeldgrabens durch die Durchgängigkeit des Gewässersystems wieder herzustellen. So würden Barrieren zurückgebaut und eine Umgehungsrinne um eine bestehende Feuerlöscheinrichtung inmitten des Niederkamper Forsts angelegt. Wie die Lineg mitteilt, entspricht die Gewässerausbaumaßnahme den Vorgaben der Richtlinie für Entwicklung naturnaher Fließgewässer in NRW sowie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. "Die Maßnahme wurde mit allen zuständigen Behörden kreisübergreifend in Wesel und Kleve abgestimmt", sagt Susanne Leese-Bartram.

Ziel sei es, Natur und Landschaft, die viele Ausflügler schätzen, so weit wie möglich während der Baumaßnahme zu schonen. Landschaftselemente würden erhalten und vor baubedingten Einwirkungen geschützt. Die betroffenen Grundstücke wurden von der Lineg erworben. Die Baumaßnahme soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort