Kaarst Kreisverkehr oder T-Einmündung

Kaarst · Driesch Der Bebauungsplan "Am Haindörnchen" in Driesch ist schon seit zehn Jahren ein Thema im Planungsausschuss. Die Sitzung am Mittwoch wird aber eine Frage von besonderer Bedeutung beantworten: Wie wird das Neubaugebiet an die K 34 angebunden?

 Das Neubaugebiet „ Am Heindörchen“ soll Anschluss an die Kreisstraße 34 bekommen: Der Planungsausschuss muss sich jetzt für das „Wie“ entscheiden; drei Möglichkeiten stehen zur Debatte.

Das Neubaugebiet „ Am Heindörchen“ soll Anschluss an die Kreisstraße 34 bekommen: Der Planungsausschuss muss sich jetzt für das „Wie“ entscheiden; drei Möglichkeiten stehen zur Debatte.

Foto: NGZ

Die Verwaltung hatte einen Kreisverkehr favorisiert, als Alternative kommt auch eine T-Einmündung in Betracht. Um den Anliegern Kosten zu ersparen - 90 Prozent werden auf die Grundstücksbesitzer umgelegt - brachte der Planungsausschuss in seiner letzten Sitzung eine dritte Variante ins Gespräch.

Dieser Lösungsversuch mit Mittelinsel und verkürztem Linksabbieger bringt allerdings Probleme mit sich. So wäre, wenn auch in geringem Maße, ein Grunderwerb erforderlich. Der Umweltausschuss sprach sich für den Kreisverkehr aus, nicht zuletzt, um Verzögerungen zu vermeiden.

Ein bauwilliger Grundstücksbesitzer fragte im Bau- und Umweltausschuss nach, wann mit einem Baubeginn zu rechnen sei. "Solange die Erschließung noch nicht gesichert ist, kann eine Baugenehmigung noch nicht erteilt werden", gab der Technische Beigeordnete Manfred Meuter zu verstehen. Ob die potenziellen Häuslebauer noch in diesem Jahr und somit vor der Mehrwertsteuer-Erhöhung loslegen können, steht zurzeit nicht fest.

Die im Februar vom Planungsausschuss angeregte dritte Variante mit einer einseitigen Verschwenkung der Fahrbahn wird vom Kreis als Straßenbaulastträger abgelehnt. Gefordert wird statt dessen eine Mittelinsel, die in der Achse der vorhandenen Straße liegt. Aus Gründen der Geschwindigkeitsreduzierung soll auf eine Linksabbiegerspur verzichtet werden. Die Alternative: Eine Straßenaufweitung, die ein Vorbeifahren mit reduziertem Tempo an einem wartenden Linksabbieger-Fahrzeug ermöglicht.

Die Kostenschätzung für diese Variante, die gestalterisch mit dem Eingangsbereich von Driesch Richtung Büttgen zu vergleichen ist, liegt bei 90 000 Euro. Das sind rund 10 Prozent weniger als für eine T-Einmündung und 15 Prozent weniger als für den Kreisverkehr.

Ein großer Nachteil angesichts der Tatsache, dass viele Grundstückseigentümer so schnell wie möglich mit dem Bauen beginnen möchten, ist der erforderliche Grunderwerb, der bei der mit dem Kreis abgestimmten Lösung erforderlich wäre - Meuter sprach von insgesamt 35 Quadratmetern - kein entscheidender Kostenfaktor also, aber Anlass für eine weitere Verzögerung.

Die Fraktionen im Bau- und Umweltausschuss sprachen sich unisono für die Kreisverkehr-Lösung aus. Sie stimmen damit mit der Verwaltungsmeinung überein. Uneinigkeit herrschte jedoch darüber, ob der Bau- und Umweltausschuss dem Planungsausschuss einen "Blankoscheck" ausstellen oder sich offiziell für die Kreisverkehr-Variante entscheiden sollte.

Das Baugebiet "Am Haindörnchen", das in Driesch Baumöglichkeiten schafft, sorgt aber auch für eine Versiegelung von Flächen. Als Ausgleich sind Grünzug und Straßenverkehrsgrün auf einer Fläche von insgesamt rund 14 000 Quadratmetern vorgesehen. Hinzu kommt ein 700 Quadratmeter großer Spielplatz.

Worauf Planungsamtsleiter Bruno Nelles gegenüber der NGZ aufmerksam machte: "Die Kosten für diese Ausgleichsmaßnahme werden auf die Grundstückseigentümer umgelegt - sie werden erstmals einen eigenen Kostenbescheid für die Begrünung erhalten." Die weitere Pflege führe die Stadt dann auf eigene Kosten durch, erklärte Bruno Nelles weiter.

(NGZ)
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