Kaarst Albert-Schweitzer-Schule nimmt Abschied
Kaarst · Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben die Kinder, Eltern und Lehrer der Albert-Schweitzer-Grundschule ihr diesjähriges Sommerfest gefeiert. Diesmal war es nämlich auch ein Abschiedsfest. Weil die Anmeldezahlen in den vergangenen Jahren zu gering waren, wird die Grundschule jetzt geschlossen.
"Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommen würde", sagte Nadska Kuhla, die mehr als 20 Jahre lang Schulleiterin war. Anfangs seien noch mehr 300 Kinder zur Albert-Schweitzer-Schule gegangen. Als Kuhla 2004 das Zepter aus der Hand gab, waren es nur noch um die 120 Schüler.
Am Freitag verabschiedeten sich die noch verbliebenen 46 Schulkinder mit einem großen Programm: Neben Gesang und Verabschiedungsreden gab es auch Akrobatik und eine Modenschau der Dritt- und Viertklässler zu sehen. Die dritte Klasse der Albert-Schweitzer-Schule wird ihr letztes Grundschuljahr an der Grundschule Stakerseite verbringen. "Wir haben alles getan, um den Kindern diesen Schritt zu erleichtern", sagte die kommissarische Schulleiterin Christa-Heidi Roehlike, die hauptsächlich die Grundschule Stakerseite leitet. Für die Kinder werde sich vorerst nicht mehr als der Standort ändern, da sie als Klasse zusammenblieben und sogar ihre Klassenlehrerin "mitnehmen" könnten, ebenso wie ihre Mathematik- und Religionslehrerin.
Verwaltungstechnisch wird die Albert-Schweitzer-Grundschule mit der jetzigen dritten Klasse für das nächste Schuljahr noch existieren, die Kinder sollen aber in ihr neues Umfeld integriert werden. Mutter Katrin Röder sieht darin sogar eine Chance für ihren Sohn Lukas (10). "Es ist zwar sehr schade, dass wir nun den Luxus von kleinen Klassen und einem schönen großen Gebäude aufgeben müssen, aber nun hat er noch ein Jahr Zeit, sich an eine große Schule mit viel mehr Schülern zu gewöhnen", so die 32-Jährige.
Was aus dem dann leerstehenden Gebäude der Albert-Schweitzer-Schule wird, sei noch unklar, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Dorothea Zillmer. Geplant sei, dass der Schachverein die Räumlichkeiten nutze und das Haus vorerst zur Lagerung von Geräten der Dreifach-Turnhalle dient.
