Viersen Stadt entfernt Kette vor Albert-Schweitzer-Schule

Viersen · Die SPD hatte beantragt, die Absperrung an einer Grünfläche durch Zaun oder Hecke zu ersetzen. Überflüssig, sagt die Verwaltung

 In den vergangenen Monaten war die Absperrung mehrmals beschädigt worden. Wann die Stadt sie abmontiert, steht noch nicht fest.

In den vergangenen Monaten war die Absperrung mehrmals beschädigt worden. Wann die Stadt sie abmontiert, steht noch nicht fest.

Foto: Busch

Eine Kunststoffkette und ein paar Holzpfosten fassen die Grünfläche vor der Albert-Schweitzer-Schule im Hamm ein. Seit 2015 soll diese behelfsmäßige Barriere Kinder davon abhalten, nach Schulschluss vom Pausenhof direkt über den Rasen und von da gleich weiter über die Bachstraße zu laufen. Stattdessen gehen sie an dem Grünstreifen vorbei - auf eine Ampel zu. Jetzt hat die Stadtverwaltung beschlossen, die provisorische Absperrung zu entfernen. Denn sie sei überflüssig, informierte die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper den Ausschuss für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz. Verkehrssicherheitsberater Dietmar Berner bekräftigte: "Aus Sicht der Kinder sehe ich keine Gefahr."

Im Oktober hatte die Viersener SPD-Fraktion in einem Antrag an die Verwaltung gefordert, "dass die derzeitige provisorische Absperrmaßnahme durch eine dauerhafte Maßnahme - zum Beispiel eine Hecke - ersetzt wird". Michael Lambertz, Rathsherr und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Viersen, betonte damals: "Ich denke, dass an der Stelle eine stabile Absperrung nötig ist." Kette und Holzpfosten hätten in den vergangenen Monaten mehrmals "aufgrund von Beschädigungen" repariert oder teilerneuert werden müssen. "Das ist auf Dauer keine Lösung und kostet zudem." Die Verwaltung wandte sich daraufhin an die Arbeitsgruppe Verkehr, um die Situation einzuschätzen. Ihr gehören Vertreter aus Polizei, Straßenverkehrs- und Straßenbauamt sowie der Abteilung Stadtplanung an.

Auf die Grünfläche eine Hecke zu setzen, sei "eine denkbar schlechte Lösung", sagte Verkehrssicherheitsberater Berner jetzt im Ausschuss. Sie könne kleineren Kindern die Sicht auf die Straße versperren. Auch ein stabiles Geländer anzubringen, sei nicht sinnvoll. "Das würde sie nur zum Klettern einladen." Als dauerhafte Lösung käme "aus fachtechnischer Sicht und unter Berücksichtigung der Folgekosten" nur ein Stabgitterzaun in Betracht, ergänzte Kamper. Ihn zu montieren, koste etwa 2100 Euro, doch das sei ja nicht erforderlich. Berner verwies darauf, dass die Kinder im Schulweg-Training der Polizei lernen, wie sie Gefahren im Straßenverkehr vermeiden. Sie wüssten also, dass sie an der Ampel die Straße am sichersten überqueren - und nicht an dem Grünstreifen. Wenn überhaupt, seien es Eltern, die dort die Straßenseite wechseln.

Als Maßnahme der laufenden Verwaltung können Kette und Holzpfosten abmontiert werden, ohne dass der Ausschuss zustimmt. Heinz Plöckes kündigte jedoch an, dass die SPD an ihrem Antrag festhält und ihn im Ordnungs- und Straßenverkehrsausschuss erneut vorbringt. Erhard Braun (CDU) signalisierte, seine Fraktion schließe sich an. Franz Lohbusch (Linke) merkte an, die Fläche solle wieder stärker bepflanzt werden. Und: Im Bereich der Schule müsse eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden.

(RP)
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