Jüchen Jüchen droht ein Verkehrskollaps

Jüchen · Ab Montag baut die Gemeinde Jüchen an der B 59 am Ortsausgang Richtung Odenkirchen einen neuen Kreisverkehr. Damit soll das künftige Baugebiet Jüchen-West erschlossen werden. Bis Juli ist die Ortsdurchfahrt eine Großbaustelle. Die Verwaltung empfiehlt eine weiträumige Umfahrung.

Rund 613 000 Euro kostet der Neubau des Kreisels am Jüchener Ortseingang, der die Kreuzung von B 59 und L 31 bald ersetzen soll. Davon verspricht sich die Gemeinde einerseits eine wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation an diesem Knotenpunkt, der täglich von rund 15 000 Fahrzeugen passiert wird. Andererseits — und hier liegt das Hauptaugenmerk der Investition — soll der Kreisverkehr das geplante Baugebiet Jüchen-West erschließen. Für die Jüchener und alle Gäste werden es aber harte Monate, denn der Kreisel wird erst im Juli fertig. Bis dahin droht Jüchen innerorts der Verkehrskollaps.

"Wir haben zwischenzeitlich überlegt, den Straßenzug komplett dichtzumachen, um die Arbeiten ungehindert durchführen zu können. Doch in Abstimmung mit Straßen NRW wird die Baustelle jetzt stets auch für Fahrzeuge passierbar gehalten", sagt Oswald Duda, Technischer Dezernent der Gemeinde. Der 34-Meter-Kreisel — die Fahrbahn wird rund sieben Meter breit sein — wird in drei Bauabschnitten gebaut. Der langwierigste und schwierigste soll heute beginnen. Bis zu fünf Meter tief reichen die Versorgungsschächte, die ins Erdreich getrieben werden müssen, um die in Jüchen einmaligen 2,40 Meter dicken Kanalrohre aufzunehmen. Problematisch werden die Arbeiten dadurch, dass im Baubereich bereits zahlreiche Gas-, Strom- und Telefonleitungen laufen. "Theoretisch können wir natürlich nie ausschließen, eine dieser Versorgungsleitungen zu treffen. Aber wir haben den Bereich mit allen Versorgern inspiziert und sind gut vorbereitet", sagt Ingenieur Stefan Esser, der mit seinem Büro für die Kreisel-Planungen verantwortlich zeichnet.

Bis Mai werden die Kanalarbeiten im südlichen Bereich des Kreisels dauern. Dann folgen Ausbauarbeiten und Asphaltierung im nordöstlichen (zweiten Bauabschnitt bis Juni) und nordwestlichen Bereich (dritten Bauabschnitt bis Juli). In der gesamten Zeit wird der Verkehr mit drei Ampelanlagen geregelt. "Allerdings wird immer nur eine Fahrspur Grün haben. Dementsprechend wird es einen Rückstau geben", macht Esser den Jüchener Autofahrern keine Illusionen.

Die Verwaltung hofft auf die Selbstdisziplin der Verkehrsteilnehmer und empfiehlt nachdrücklich eine Ortsumgehung. Baustellenschilder sollen bereits im weiten Radius vor der Behinderung warnen. "Durch das Dreieck Holz und die Grubenrandstraße bestehen gute Möglichkeiten, Jüchen zu umfahren", sagt Duda.

Unmittelbar neben dem südlichen Arm des Kreisels, der später weiter in das Baugebiet Jüchen-West führen wird, entsteht ein gewerbliches Mischgebiet. Soll heißen: Der dort ansiedelnde Einzelhandel darf eine bestimmte Geräuschbelastung nicht überschreiten, um die angrenzende Wohnbebauung nicht zu belasten. "Denkbar wäre etwa ein weiterer Supermarkt oder ähnlicher Einzelhandel", überlegt Duda.

(RP)
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