Jüchen Gute Signale für Industriepark mit Grevenbroich

Jüchen · Das geplante interkommunale Gewerbegebiet und das Container-Terminal beherrschen die Diskussion im Rat.

Zwei Themen, die nicht auf der Tagesordnung standen, gehörten zu den spannendsten im Jüchener Gemeinderat: die geplante Ansiedlung eines Container-Terminals und das benachbarte interkommunale Gewerbegebiet an der A540. Bürgermeister Harald Zillikens zeigte sich mit Blick auf die Industrie-Ansiedlung an der Autobahn zuversichtlich: "Wir haben einen weiteren Schritt in die richtige Richtung genommen." Regierungspräsidentin Anne Lütkes hatte jetzt die Nachbarstadt Grevenbroich besucht. Auch wenn sie nicht in Jüchen gewesen sei, so habe es doch Kontakte gegeben, die laut Zillikens sehr positiv gewesen seien.

Grevenbroich und Jüchen planen an der Autobahn ein gemeinsames Gewerbegebiet. Für beide Partner ist dieses Projekt interessant, weil sie nur noch wenig freie Kapazitäten für Unternehmen besitzen. Zudem ist die Lage, fernab von Wohngebieten, auch geeignet, um Unternehmen mit Schichtbetrieb oder höhere Verkehrsaufkommen anzusiedeln. Beide Kommunen können laut Harald Zillikens auf Unterstützung der Firma RWE Power zählen, die das Areal entwickeln will und auch einen Autobahnanschluss finanzieren würde. Als "ganz wichtigen Erfolg" werten es Jüchens Bürgermeister und Grevenbroichs Planungsdezernent Werner Hoffmann, dass Lütkes die 40 Hektar große Fläche zu den fünf herausragenden Projekten zählt, die in den neuen Regionalplan aufgenommen werden sollen. "Wir haben bisher auf allen Kanälen für dieses Areal gekämpft", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Für ihn mache es Sinn, das interkommunale Gewerbegebiet gemeinsam mit dem Container-Terminal zwischen Auto- und Eisenbahn zu betrachten — nur dann lohne sich auch die Investition in einen eigenen Autobahn-Anschluss.

Wie es mit dem Umschlagplatz für Container weitergeht, dazu hatten einige Ratsmitglieder Fragen. Eine niederländische Investorengruppe plant, statt der Straße nach Jüchen in Zukunft die Eisenbahn für den Warentransport zu nutzen. Vom Umschlagplatz aus sollen die Container weiter auf Lkw gesetzt werden). Sie erhofft sich davon einen schnelleren Umschlag der Waren und damit weniger Lager-Kosten. Bis zu 40 Millionen Euro sollen in das neue Terminal fließen.

Für die CDU wollte Andreas Tillmann mehr über den Brandschutz am neuen Terminal wissen. Er fürchtet, dass die Feuerwehr bei einem Gefahrenfall überfordert wäre. Bürgermeister Zillikens verwies darauf, dass die Pläne für das Vorhaben in vielen Bereichen noch nicht detailliert genug seien. Auch die Frage nach dem Brandschutz könne er deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Er nannte ein Beispiel aus dem Regiopark, dem interkommunalen Gewerbegebiet mit Mönchengladbach: Für den Internet-Modeanbieter "Zalando" habe die Mönchengladbacher Feuerwehr den Brandschutz übernommen. In der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am Dienstag, 10. Dezember, soll das Millionen-Projekt vorgestellt werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat nach der mündlichen auch die schriftliche Zusage gegeben. Damit stehe — laut Harald Zillikens — einer Realisierung nichts mehr im Wege. Zunächst müsse der Flächennutzungsplan (FNP) geändert werden.

(busch-)
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