Jüchen Tagespflege wird in Jüchen ausgebaut

Jüchen · Nach der ersten Tagespflege-Einrichtung in Hochneukirch eröffnet im Frühjahr 2014 in Garzweiler eine zweite. Sie bietet, angegliedert an einen Seniorenpark, 15 Plätze. Die Nachfrage steigt weiter.

 Die im Alten Bahnhof eröffnete Tagespflege ist die erste im Gemeindegebiet – und im Südwesten des Kreises. Bis zu 13 Menschen werden in Hochneukirch betreut.

Die im Alten Bahnhof eröffnete Tagespflege ist die erste im Gemeindegebiet – und im Südwesten des Kreises. Bis zu 13 Menschen werden in Hochneukirch betreut.

Foto: Hammer, Linda

Wer einen dementen oder kranken Verwandten pflegt, ist oft dankbar, wenn er gelegentlich Entlastung und Unterstützung findet. Besonders, wenn er oder sie berufstätig ist. Das kann Katja Dudde, Pflegedienstleiterin in der ASB-Tagespflege, bestätigen. Die erste dieser Einrichtungen im Jüchener Gemeindegebiet hat Anfang Juni eröffnet — und damit eine Lücke geschlossen.

Zwar gibt es neben dem Seniorenzentrum "Haus Maria Frieden" noch weitere betreute Wohnformen für Ältere, etwa in Hochneukirch oder Otzenrath. Aber: "Durch die Tagespflege wird es unseren Gästen oft möglich, im gewohnten Umfeld zu bleiben", sagt Katja Dudde. Zudem wüssten die Angehörigen sie gut versorgt. "Sie berichten uns oft, dass die Besucher durch unsere Angebote wieder aufblühen. Und sie haben wieder etwas von ihrem Tag zu erzählen", sagt die Pflegedienstleiterin.

Rund 5,5 Millionen hat Günter Berger, der zu einer Eigentümergemeinschaft gehört, in die Entwicklung des Bahnhofsareals in Hochneukirch investiert; allein 1,3 Millionen flossen in das Bahnhofsgebäude. Zu dem Komplex gehören seniorengerechte Wohnungen in vier Häusern. Die Nachfrage ist derart groß, dass bereits eine Warteliste existiert. Seit vier Monaten vervollständigt die Tagespflege mit 13 Plätzen das Angebot für Ältere.

Eine Einrichtung, die mit Blick auf den demografischen Wandel noch stärker gefragt sein wird. "Die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegene Lebenserwartung bringt es mit sich, dass immer mehr Senioren Unterstützung, Betreuung und Pflege in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens benötigen", meint der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Deshalb hat er sich Mitte diesen Jahres entschlossen, die erste Tagespflege in Jüchen zu eröffnen.

"Der Rhein-Kreis geht von einem zwar langsam, aber stetig wachsenden Bedarf aus und begrüßt die Entstehung neuer Einrichtungen wie in Jüchen", erklärt Kreissprecher Reinhold Jung. Bürgermeister Harald Zillikens ist zufrieden, dass es nun auch eine Tagespflege in Jüchen gibt. "Wir müssen nun sehen, wie sich die Nachfrage entwickelt." Er geht davon aus, dass das Angebot mittel- und langfristig nicht ausreichen werde. "Dann muss man sehen, wo eine weitere Einrichtung sinnvoll ist", meint Zillikens.

Allerdings würden Senioren bereits jetzt extra nach Hochneukirch gebracht, sie kämen etwa aus Hackhausen, Holz oder Otzenrath. In seine Überlegungen eingerechnet hat Zillikens 15 Tagespflege-Plätze, die zurzeit in Garzweiler entstehen. Wie eine Sprecherin von "Carpe diem" bestätigt, wurde die Zahl für Jüchen ermittelt. Im Frühjahr 2014 soll der Komplex eröffnet werden. Dazu gehören 86 Pflegeplätze, acht Wohnungen, 36 betreute Wohneinheiten und ein öffentliches Café. Auch Katja Dudde rechnet damit, dass es im Bahnhof bald enger wird: "Wir sind erst zu 60 Prozent ausgelastet."

(RP)
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