Hückeswagen SPD will Hauptschüler in die Realschule integrieren

Hückeswagen · Einen neuen Vorschlag zur Zukunft der Hückeswagener Hauptschule bringt die SPD ins Spiel: "Wir plädieren dafür, die Hauptschule integrativ in die Realschule einzubinden", schlug Fraktionschef Hans-Jürgen Grasemann gestern vor. Im Klartext würde das bedeuten: Die Montanusschule wird aufgelöst und die Hauptschüler in der Realschule mit untergebracht. Im fünften und sechsten Schuljahr findet ein gemeinsamer Unterricht statt, ab dem siebten Schuljahr wird differenziert. "Das ist ein wenig wie in einer Sekundarschule", sagte Grasemann im Gespräch mit unserer Redaktion. In Rösrath sei eine solche Schule bereits genehmigt worden.

Diese Idee war Teil einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion. Wehrt sich diese doch gegen den Eindruck, "dass die Ratsmehrheit lediglich aus ideologischen oder strategischen Gründen am Ratsbeschluss zum Thema ,Schulentwicklung' aus dem Jahr 2015 festhalte". Grasemann: "Unsere Fraktion hat sich akribisch mit der Thematik auseinandergesetzt."

Zu dem Abstimmungsverhalten in der Sitzung des Schulausschusses in der Vorwoche hätten einige Faktoren geführt. So sieht die SPD den Erhalt der Hauptschule kurz- bis mittelfristig als nicht gegeben an. "Die Anmeldezahlen lassen stets befürchten, dass keine Eingangsklasse gebildet werden kann und die Hauptschule daraufhin ausläuft", schreibt Grasemann. Und das egal, ob in der Zusammenarbeit mit Wipperfürth oder alleine auf Hückeswagen bezogen. "Man muss einfach feststellen, dass diese Schulform eine zu geringe Akzeptanz in der Bevölkerung findet."

Das könne man bedauern, und es werde auch der Arbeit in diesen Schulen nicht gerecht. "Wenn man aber verfolgt hat, wie sich die Anzahl der Hauptschulen in NRW in den letzten zehn bis 15 Jahren verringert hat, muss man zu dieser Einschätzung kommen", betont Grasemann. Aus diesem Grund mache es für die SPD keinen Sinn, in dieses Schulsystem zu investieren. Sie schlägt daher vor, die Hauptschüler in der Realschule zu integrieren. Damit würde der Umbau der Montanusschule in deutlich abgespeckter Form möglich, und die Umbaukosten könnten entscheidend reduziert werden, argumentiert die SPD. Damit werde erreicht, die Hauptschüler weiterhin in Hückeswagen unterrichten zu können.

Ein Umzug der Löwen-Grundschule in die Gebäude der Realschule sei deutlich günstiger, als ein Neubau im Brunsbachtal. Zudem hätte Hückeswagen künftig nur noch zwei Schulgebäude, was die laufenden Kosten ebenfalls erheblich reduziere.

Dem von der FDP geforderten Ratsbürgerentscheid steht die SPD ablehnend gegenüber. Grasemann: "Es kann nicht sein, dass sich der Rat dieser Entscheidung entzieht und erwartet, dass sich die Bürger in diese komplexe Thematik einarbeitet und ihm die Entscheidung abnimmt."

(büba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort