Mettmann Realschule soll Hauptschüler unterrichten

Mettmann · Die CDU hatte zu einer Infoveranstaltung über das Schulangebot im Land und in der Stadt eingeladen.

Der zweite Bürgerdialog der CDU lockte zwanzig Mettmanner in die Parteiräume. Am großen Tisch gab vor allem der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer eine Einschätzung zu den aktuellen Veränderungen in der Schullandschaft. Martin Sträßer kennt sich aus in der hiesigen Schullandschaft: Der 58-jährige Wülfrather ist Vater dreier Kinder und seit Mai 2017 Landtagsabgeordneter, Schwerpunkt Bildungspolitik, für die Städte Wülfrath, Velbert und Teile von Mettmann.

"Eins steht fest", erklärt Sträßer bereits zu Beginn der zweistündigen Gesprächsrunde, "G9 wird wieder Regelfall und Gymnasien, die das nicht wollen, müssen dem ausdrücklich widersprechen. Zwar wird das Gesetz erst im kommenden Jahr verabschiedet, es gilt aber ab sofort, das heißt, Schüler die in diesem Sommer in die 5. Klasse wechseln, werden ebenfalls das Abitur nach 13 Jahren machen." In Mettmann ist bereits bekannt: beide Gymnasien werden sich der verlängerten Schulzeit anschließen.

Eine andere Frage ist die nach dem § 132c Schulgesetzbuch: Mit dem Wegfall der Hautschulen soll der Paragraf den Realschulen die Möglichkeit geben, einen separaten Bildungsweg ab Klasse 7 einzurichten, der zu Hauptschulabschlüssen führt. Eine Entscheidung darüber wird wohl nicht zeitnah zu erwarten sein, weiß Sträßer, dazu gäbe es die Dringlichkeit nicht. "Warum hätte man dann nicht gleich eine Sekundarschule einrichten können?", möchte eine Zuhörerin wissen, "die ist ja für Real- und Hauptschüler vorgesehen." Carsten Wallner von der Carl-Fuhlrott-Realschule sieht da gravierende Unterschiede, vor allem in der Unterrichtszeit. "Wir sind keine Ganztagsschule wie die Sekundarschule. Und das ist etwas, was Eltern und Schüler zunehmend schätzen: nachmittags Zeit für andere Dinge zu haben:" Wallner ist mit der Schullandschaft in Mettmann und Umgebung sehr zufrieden. "Wir haben eine große Anzahl von verschiedenen schulischen Angeboten, die problemlos mit dem Bus erreichbar sind."

Beim Thema Grundschulen meldet sich ein Gast zu Wort. "Es gibt hier eine Grundschule, die angeblich Kinder mit Förderbedarf ablehnt. Ist das rechtens?"

CDU Ratsmitglied Annette Mick-Teubler gibt eine kurze Antwort, die den Fragesteller ganz offensichtlich nicht zufrieden stellt: "Ich denke, die Schule ist einfach voll und nimmt deshalb keine Inklusionskinder auf."

(dani)
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