Hückeswagen Realschule mit Volldampf in die Zukunft
Hückeswagen · Nachdem die Sekundarschule in Hückeswagen gescheitert ist, blickt die Leiterin der Realschule, Christiane Klur, nur noch nach vorne. Mit viel Energie und neuen Ideen will sie die familiären Strukturen innerhalb der Schule erhalten.
Christiane Klur hat ein neues Motto für sich und ihre Arbeit als Leiterin der Realschule gefunden: "Mit Volldampf für die Realschule". Nachdem die Sekundarschule gescheitert ist, wurde der Pädagogin nochmals sehr deutlich vor Augen geführt, dass die Realschule in Hückeswagen eine besondere Stellung genießt. "Wir haben als Institution einen hervorragenden Ruf. Unsere Schüler sind gut ausgebildet und werden gerne genommen, weil sie Werte mitbringen", sagt Christiane Klur. Deshalb will sie mit vielen neuen Ideen für die Schule und den Standort kämpfen.
"Es geht mir um die Sache und die familiären Strukturen", sagt die Leiterin. An der Sekundarschule hätte man neue Ideen schneller umsetzen können, deshalb sollen sie jetzt aber nicht gänzlich wegfallen. Die "gelebte Inklusion" mit der Erich-Kästner-Förderschule möchte Christiane Klur fortsetzen. Umso bitterer seien die Pläne der Landesregierung, die Schule auslaufen zu lassen. Die Leiterin strebt fürs nächste Schuljahr eine dreistündige Kooperation mit der Förderschule an, bei der Lehrer ausgetauscht und in beiden Einrichtungen zum Einsatz kommen sollen.
"Die Förderschule muss bleiben. Der Austausch ist so fruchtbar. Die Lehrer haben ein Repertoire, das eine ganz andere Haltung vermittelt. Da lernen alle viel voneinander", sagt sie. Die Trauer und die Enttäuschung über das Scheitern der Sekundarschule ist bei Christiane Klur verflogen. "Mir macht es jetzt Spaß, die Realschule weiter nach vorne zu bringen", sagt sie. So soll es zum nächsten Schuljahr einen neuen Informatik-Raum geben. Die Planungen laufen, Gespräche mit der Kämmerei hat es bereits gegeben.
Vorrangiges Ziel müsse es sein, den Standort zu sichern. Überregionale Lösungen sieht die Leiterin nicht kritisch, aber sie müsse nach dem Scheitern der Sekundarschule jetzt auch egoistisch denken. Die Bedingungen der Landesregierung seien nicht immer hilfreich, vor Ort vernünftig pädagogisch zu arbeiten.
Dennoch sei der Teamgeist unter den Kollegen enorm. Deshalb lautet das ehrgeizige Ziel von Christiane Klur auch, zum Schuljahr 2015/2016 dreizügig zu werden. "Ich kann über große Konzepte nachdenken, entscheidend ist aber die Akzeptanz in der Bevölkerung", sagt sie. Trotzdem will die Leiterin die Zukunft der Schule gestalten, die Vielfalt vergrößern. Wenn die Hauptschule aufgrund zu geringer Schülerzahlen auslaufen müsse, warum nicht die fünften und sechsten Klassen nach dem Modell der Sekundarschule aufnehmen und die Fördermöglichkeiten ausbauen? Christian Klur denkt gerne "konstruktiv quer". Schulentwicklung sei ein dynamischer Prozess. Stehen-Bleiben mache keinen Spaß.
Keinen Hehl macht sie daraus, offensiv Schüler in Wermelskirchen zu werben, denn dort läuft die Realschule aus. Das sei die Kunst, mehr Kinder anzulocken. Deshalb habe sie das überregionale Einzugsgebiet im Blick, "aber nur dort, wo es Realschulen künftig nicht mehr gibt", sagt Christiane Klur.
Stolz ist sie auch auf ein neues Projekt, bei dem im Textilunterricht eine neue Fahne für die Schule entstanden ist. So soll der verwaiste Fahnenmast auf dem Schulgelände wieder genutzt werden. Auf der 1,20 mal drei Meter großen Fahne sind das Schloss und das Logo der Schule zu erkennen. "Die Fahne befindet sich zurzeit im Feinschliff, wird gedruckt und genäht und soll zum Sommerfest am 27. Juni ab 17 Uhr mit Fanfarenklang gehisst werden", kündigt Christiane Klur an.
