Hückeswagen Unwetter - komplette Feuerwehr war im Einsatz

Hückeswagen · Den Pfingstmontagabend hatten sich die Hückeswagener Feuerwehrleute sicher anders vorgestellt.

Als ein schweres Unwetter mit Starkregen und heftigen Böen über die Stadt hinwegfegte, alarmierte die Kreisleitstelle sämtliche Einsatzkräfte. Von 21.09 Uhr bis 23 Uhr waren alle vier Einheiten mit 65 Einsatzkräften damit beschäftigt, 13 Unfallstellen abzusichern. "Wir konnten nur die größeren Bäume und Äste von den Straßen und Gehwegen befreien", sagte Stadtbrandinspektor Karsten Binder. Die letzten 20 Feuerwehrleute kehrten um 1.30 Uhr in ihre Feuerwehrhäuser zurück. Verletzt wurde niemand.

Der arbeitsintensive Abend für die Hückeswagener Feuerwehr begann kurz nach 21 Uhr, als die Brandmeldeanlage der Firma Magna Powertrain im Industriegebiet West 2 in Winterhagen Alarm schlug. Kurze Zeit später folgte die Anlage aus dem Altenzentrum Johannesstift. Beide Systeme wurden jeweils durch das heftige Unwetter ausgelöst, glücklicherweise handelte es sich um Fehlalarme.

In der Folgezeit kam es durch Starkregen und sehr heftige Sturmböen zu zahlreichen Stromausfällen der Straßenlaternen im Stadtgebiet. Außerdem wurden die Feuerwehrleute zu überfluteten Straßen (Bevertalstraße/Beverteich, Brücke) sowie zu umgestürzten Bäumen (Vormwald, Kobeshofen, B 483 Richtung Herweg, Aue/Fuhr, Großberghausen, Oberlangenberg/K 5, Frohnhauser Weg) gerufen. An der Kreisstraße 12 in Mickenhagen Richtung Beverdamm fuhr ein Auto in einen umgestürzten Baum. Der Fahrer blieb unverletzt.

Im gesamten Oberbergischen Kreis wurden in der Zeit zwischen 21 und 1.50 Uhr 250 Einsatzstellen bei der Kreisleitstelle gemeldet. Alle Feuerwehreinheiten im Kreis wurden in Alarmbereitschaft versetzt oder kamen zum Einsatz. In der Nachbarstadt Radevormwald wurden 120 bis 150 Einsatzkräfte sogar per Sirenenalarm in die Feuerwehrhäuser gerufen. Ein Novum, sagte der Rader Feuerwehrchef Wilfried Fischer. Er könne sich nicht erinnern, dass es so etwas schon mal gegeben habe. Insgesamt sei das Unwetter für das bergische Land aber noch glimpflich verlaufen.

Der Wupperverband hat an seinen Messstationen folgende Regenmengen ermittelt, die ab 21.15 Uhr innerhalb von 20 bis 30 Minuten fielen: Große Dhünn-Talsperre 19,5 Liter Regen pro Quadratmeter, Radevormwald-Klärwerk 23 Liter, Bever-Talsperre 21 Liter, Hückeswagen-Klärwerk 18 Liter, Wermelskirchen-Klärwerk (Innenstadt) 16 Liter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort