Hückeswagen Der Unterricht der Zukunft
Hückeswagen · In zwei Wochen soll im Südtrakt des ehemaligen Marienhospitals der Unterricht des Berufskollegs aufgenommen werden; dann steht der Umzug an. Die Handwerker sind derzeit mit den letzten Umbauarbeiten beschäftigt.
Sahen sich gestern die Bauarbeiten im zukünftigen Multifunktionsraum des Berufskollegs an (v. l.): Dieter Schruff, Norman Hager, Dennis Blumberg, Ralph Mebus (Firma Dohrmann), Nora Gerhards, Dr. Manfred Schinner, Dorina Müller und Martin Presting von der Firma Hohenloher, die den Raum eingerichtet hat.
Foto: Nico HertgenDie hiesige Schullandschaft ist in der Zukunft gelandet; zumindest das Berufskolleg. Der künftige naturwissenschaftliche Übungsraum hat nichts mehr gemein mit einem Klassenraum früherer Jahre mit schwarzer Tafel und Kreide. Dank des White Boards (eine Art hypermoderne Tafel), eines Beamers und vor allem den von der Decke herab klappbaren Medienlifte mit Anschlüssen für Gas, Strom und Datennetze sieht's hier vielmehr aus wie in der Kommandozentrale einer Raumstation. Kein Wunder, dass Schulleiter Dr. Manfred Schinner den Raum gestern scherzhaft als "Kennedy Space Center" in Anlehnung an die Weltraumstation der USA bezeichnet.
Umzug in zwei Wochen
Seit einem Jahr werden am Berufskolleg 21 Jugendliche unterrichtet; nach drei Jahren haben sie nicht nur ihre kaufmännische Ausbildung beendet, sondern auch das Abitur in der Tasche. Der erste Schüler-Jahrgang lernt noch in einem Provisorium und Räumen der Realschule. Doch das wird in Kürze der Vergangenheit angehören, denn für den 8./9. Juli ist der Umzug ins neue Domizil an der Goethestraße 38 geplant.
Vor einem halben Jahr begannen die Umbauarbeiten der beiden Etagen, in denen früher der OP-Trakt des 1993 geschlossenen Krankenhauses untergebracht war. Das Remscheider Bauunternehmen Dohrmann hatte das Gebäude im Dezember gekauft und vermietet den Schultrakt an die Privatschule Bergischer Unternehmer gGmbH. Die hat bislang rund 750 000 Euro in den Umbau investiert. Dazu kommen weitere 130 000 Euro für die Ausstattung. Allein in die Technik des Multifunktionsraums wurden rund 50 000 Euro gesteckt, sagte der pädagogische Beirat des Berufskollegs, Dieter Schruff.
Zum neuen Schuljahr werden auf zwei Etagen an der Goethestraße zwei Klassen mit kaufmännischen Auszubildenden und eine mit gewerblich-technischen Azubis unterrichtet. Zur Verfügung stehen zwei Klassenräume, der Multifunktionsraum, ein Selbstlernzentrum und ein Schülercafé. Die Schulleitung richtet sich im Verwaltungsbereich ein. Maximal werden ab 2014 sieben Klassen am Berufskolleg unterrichtet; dafür werden weitere Räume im ehemaligen Marienhospital eingerichtet. Die nächste Umbauphase startet 2013.
Das Lernen im Berufskolleg wird hypermodern. So können im Multifunktionsraum etwa Excel-Tabellen, Lieferscheine oder Internetseiten per Beamer auf das White Board projiziert werden. Was dort zum Unterrichtsende nicht bearbeitet wurde, kann gespeichert und in der nächsten Stunde wieder angezeigt werden. Zudem wird mit Stiften, aber auch mit dem Finger darauf gearbeitet. "Wir haben keine Kreide mehr", sagte Schinner lächelnd.
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