Mönchengladbach Die Erfolgsgeschichte des Berufskollegs

Mönchengladbach · Vor einem Jahrhundert öffnete die Schule für Wirtschaft und Verwaltung an der Volksgartenstraße als kaufmännische Fortbildungsschule.

 So sah das heutige Berufskolleg Volksgartenstraße in den 1960er Jahren aus. Damals war das Gebäude erst wenige Jahre alt.

So sah das heutige Berufskolleg Volksgartenstraße in den 1960er Jahren aus. Damals war das Gebäude erst wenige Jahre alt.

Foto: Stadtarchiv

Der Erste Weltkrieg war noch nicht zu Ende und in Berlin herrschte noch der Kaiser, da beschlossen am 12. März 1918 die Stadtverordneten in Mönchengladbach, eine selbstständige kaufmännische Fortbildungsschule einzurichten. Gleichzeitig wurde die Schulpflicht für fünfzehn- bis achtzehnjährige Jugendliche eingeführt, die eine Arbeitsstelle hatten. Die Arbeitgeber zahlten zwanzig Reichsmark Schulgeld für ihre kaufmännischen Lehrlinge und die Schule nahm den Betrieb im ehemaligen städtischen Ledigenheim an der Alleestraße auf. Hundert Jahre später feiert die Schule - nun Berufskolleg Volksgartenstraße für Wirtschaft und Verwaltung - Geburtstag und kann mit einigem Stolz auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Von Anfang an ist die Schule beliebt: Bereits 1924 muss sie sich räumlich auf die Paulstraße ausdehnen, 1926 zieht sie in die Räume der früheren Aktienspinnerei am heutigen Platz der Republik. Ab 1928 werden auch arbeitslose Jugendliche unterrichtet, 1931 alle Handelsschulklassen in einem Gebäude zusammengelegt. 1939 besteht die Schule aus der Berufsfachschule mit ein- und zweijähriger Handelsschule sowie der zweijährigen Höheren Handelsschule, damals nur für Jungen.

1944 wird das Schulgebäude schwer beschädigt und der Unterricht eingestellt, aber bereits im September 1945 ordnet die amerikanische Militärregierung die Wiederaufnahme des Unterrichts an. Im Januar 1946 wird die Unterrichtserlaubnis erteilt. Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre bringt einen starken Zuwachs an Schülerzahlen.

Mönchengladbach: Die Erfolgsgeschichte des Berufskollegs
Foto: Stadtarchiv

1957 beschließt der Berufsschulausschuss der Stadt Mönchengladbach die Errichtung eines Neubaus an der Volksgartenstraße, wo die Schule auch heute noch zu finden ist, seit neuestem mit sanierter Fassade und neuen Fenstern. Weitere Angeboten kommen im Laufe der Jahre hinzu: So wird etwa 1987 eine dreijährige Höhere Berufsfachschule mit gymnasialer Oberstufe eingerichtet, 1988 kommen Bezirksfachklassen für Datenverarbeitungskaufleute hinzu. Seit 1998 trägt die Schule ihren heutigen Namen: Berufskolleg Volksgartenstraße für Wirtschaft und Verwaltung. Immer wieder ergänzt die Schule ihre Bildungsgänge, orientiert am aktuellen Bedarf. Seit 2001 werden Kaufmännische Assistenten ausgebildet, seit 2006 Kaufleute im Dialogmarketing.

Heute besuchen rund 2400 Schülerinnen und Schüler das Berufskolleg, darunter Berufsschüler, Wirtschaftsgymnasiasten und Schüler der Höheren Handelsschule. Die Schule hat sich international ausgerichtet. Sie ist Europaschule und auf dem Weg zur UNESCO-Schule. Die Schüler haben die Möglichkeit, an Austauschprogrammen mit Schulen in Frankreich und Spanien teilzunehmen.

 Rund 2400 Schüler und Schülerinnen besuchen heute das Berufskolleg Volksgartenstraße. Mittlerweile hat die Schule auch internationale Verbindungen. So ist ein Austausch mit Schulen in Spanien oder Frankreich möglich.

Rund 2400 Schüler und Schülerinnen besuchen heute das Berufskolleg Volksgartenstraße. Mittlerweile hat die Schule auch internationale Verbindungen. So ist ein Austausch mit Schulen in Spanien oder Frankreich möglich.

Foto: Jana Bauch

Im Rahmen der Anwartschaft zur UNESCO-Schule wird ein sehr erfolgreiches Ghana-Projekt durchgeführt, bei dem Schülerinnen und Schüler beim Aufbau einer Infrastruktur für eine Highschool in Offinso helfen. Auch Berufspraktika im europäischen Ausland sind möglich und werden gefördert. Das Berufskolleg ist zudem Eliteschule des Fußballs: Auch Nachwuchsspieler von Borussia Mönchengladbach besuchen die Schule.

Einen besonderen Schwerpunkt legt das Berufskolleg auf die Gesundheitserziehung: Es gibt regelmäßige Sport- und Gesundheitstage, Aktionstage zur Verkehrssicherheit, die Drogenberatung informiert ebenso wie die Aids-Beratungsstelle. Seit vielen Jahren engagiert sich die Schule im Bereich Blutspende: Jedes Jahr im Januar wird in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz eine große Blutspendeaktion durchgeführt.

Sein Jubiläum feiert das Berufskolleg am Samstag, den 3. März 2018. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr im Münster. Um 12 Uhr findet ein Festakt in der Citykirche statt.

(RP)
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