Neue Anlage bei Doveren Drittes Windrad neben der Autobahn 46

Hückelhoven · Fünf Jahre lang wurde geplant, jetzt steht das Projekt wenige Tage vor der Vollendung: der Bau einer dritten Windkraftanlage zwischen der Autobahn 46 und Doveren am Rande der Kiesgrube. In einigen Tagen findet der Testlauf statt. In 14 Tagen soll der ordnungsgemäße Betrieb beginnen.

Neue Windkraftanlage zwischen Kieswerk Doveren und A 46 geht 2019 in Betrieb
Foto: Malz, Ekkehart

„Der Bau steht ganz im Einklang mit unserem Klimaschutzkonzept“, sagt der Technische Beigeordnete Achim Ortmanns zu der Maßnahme, die von der BMR energy solutions GmbH aus Geilenkirchen entwickelt und ausgeführt wurde. Betreiber dieses dritten Windrades ist die NEW Re.

„Es sind keinerlei Störungen für die Ortslage Doveren zu erwarten“, versichert der Beigeordnete im Gespräch mit der Redaktion. Der Standort sei hinsichtlich möglicher Immissionen unproblematisch. Die Geräuschimmissionen durch die Autobahn und die beiden bereits bestehenden Windräder würde nicht wesentlich verändert. Auch würden sich das neue, zurückversetzte Windrad und eine mögliche Erweiterung der Kiesgrube nicht gegenseitig stören oder gar ausschließen.

Beim ersten Blick von der Autobahn aus dem fahrenden Auto scheint es, als sei die neue Windkraftanlage so hoch wie die bestehenden, die eine Höhe von rund 140 Metern haben. Doch der Schein trügt. „Das ist eine Frage der Perspektive“, meint Guido Beckers von BMR, der die Zahlen zum neuen Windrad parat hält: Es hat eine Höhe von 180 Metern bis zur äußersten Flügelspitze, der Rotor hat einen Durchmesser von 117 Metern, das Maschinenhaus befindet sich 123 Meter über dem Gelände. Bereits im Herbst vergangenen Jahres war mit dem Arbeiten am Fundament begonnen worden. Was dann für zwei Monate wie ein ­Baustopp aussah, war eine beabsichtigte Ruhephase. Wie von Beginn an geplant, wurden im Januar die Elemente für die Anlage geliefert. Inzwischen steht sie aufrecht und stabil. Die Inneneinrichtung hat begonnen. „Wir werden danach noch einige Messungen und Testläufe durchführen, ehe wir sie für den endgültigen Betrieb durch die NEW Re freigeben können“, meinte Beckers. Er und der Betreiber rechnen mit rund sieben Millionen Kilowattstunden, die pro Jahr „geerntet“ werden können. Damit könnten 1800 bis 2000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Über die Kosten für den Bau der Anlage werden keine Angaben gemacht. Üblicherweise kosten allerdings Anlagen in dieser Größenordnung rund fünf Millionen Euro.

Mit dem dritten Windrad ist das Gelände bei Doveren als sogenannte Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen komplett bestückt. Ein weiteres werde es nicht geben. Ob die beiden vorhandenen ertüchtigt werden oder im jetzigen Zustand unverdrossen weiter ihrer Runden drehen werden, ist der Stadtverwaltung Hückelhoven nicht bekannt.

Der Betreiber der beiden Windräder in der Windkraftkonzentrationszone von Doveren an der A 46 hatte 2016 beim Kreis Heinsberg einen Antrag nach Bundesimmissionsschutzgesetz eingereicht, um die beiden Anlagen repowern zu dürfen. Dazu hatte der Bezirksausschuss ­Golkrath „vor dem Hintergrund der zu erwartenden Belastung der Ortslagen Hetzerath und Houverath“ eine negative Stellungnahme abgegeben.

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