Hilden Zimmerleute errichten neue Salzhalle

Hilden · In rund zwei Wochen soll die neue Halle für Streusalz auf dem Gelände des städtischen Bauhofs stehen.

 Die Zimmerleute Matthias Heidecker (20, Lehrling), Timo Kötz (36) und Gerd Schauß (33) richten die Giebelwand neben dem alten Silo auf.

Die Zimmerleute Matthias Heidecker (20, Lehrling), Timo Kötz (36) und Gerd Schauß (33) richten die Giebelwand neben dem alten Silo auf.

Foto: Olaf Staschik

Auf die Konstruktion der neuen Hildener Salzhalle ist Zimmermeister Georg Baer sehr stolz. "Das Holzfachwerk steht auf einer 70 Zentimeter hohen Betonmauer, so dass es vom Boden her nicht feucht werden kann", erklärt er. "Aufkantung mit Widerlager heißt das und ist im Prinzip unsere Erfindung." Der Bauleiter der Hunsrücker Firma Ochs war gestern auf dem Hildener Bauhof an der Sandstraße und machte sich ein Bild von der Baustelle. Vier Zimmerleute, davon ein Lehrling, montieren jetzt rund zehn Tage lang die vorgesägten Balken für die 12,5 mal 15 Meter große Holzhalle neben dem bestehenden Streusalz-Silo auf dem hinteren Teil des Bauhofgeländes. "Das Fichten- und Kiefernholz stammt von Großhändlern aus Deutschland und muss — weil es getrocknet ist — nicht mit Chemikalien imprägniert werden."

Die Stadt Hilden lässt das neue Salzlager errichten, weil das eigene, mehr als 40 Jahre alte Silo nur 100 Tonnen fasst und damit für harte Winter schon lange nicht mehr ausreicht und der Vermieter der bisher angemieteten Salzhalle im Frühjahr überraschend den Vertrag gekündigt hatte. Die Holzbaufirma aus Kirchberg erhielt in einer Ausschreibung den Zuschlag für die 195 000 Euro teure neue Halle.

"Sie hatte das günstigste Angebot gemacht, und die Referenzen waren überzeugend", erklärt Bauhofleiter Ulrich Hanke. Sechs Salzhallen hat die Ochs GmbH bereits als Generalunternehmer gebaut. Die größte steht in der Eifel, in Mettendorf. "Sie ist 25 mal 75 Meter groß", berichtet Zimmermann Timo Kötz, der mit seinen drei Kollegen zurzeit auf dem Bauhof schraubt, hämmert und mit Hilfe eines mitgebrachten Krans die zusammengeschraubten Wandgerippe aufstellt. 2,4 Tonnen wiegt das hölzerne Gerippe allein einer Längswand.

Die zurechtgesägten Holzbalken wurden auf einem 40-Tonnen-Lastwagen nach Hilden transportiert. "Dass wir die Halle in Einzelteilen hierhergebracht haben, liegt unter anderem an der geringen Durchfahrt aufs Bauhofgelände", sagt Georg Baer. Normalerweise montiere man etwa fünf Meter breite Stücke schon im Hunsrück vor. "Aber die Bauhofeinfahrt ist nur gut vier Meter breit", bestätigt Ulrich Hanke.

Die Betonbodenplatte wurde durch einen Subunternehmer gegossen, ebenso die Beton-Aufkantung. "Insgesamt haben wir rund 100 eigene Mitarbeiter. Die Fremdfirmen, die wir zum Beispiel für Betonarbeiten, Elektrik oder Fliesenverlegung beauftragen, beschäftigen noch einmal etwa 150 bis 200 Mitarbeiter."

Das Giebeldach der neuen Salzhalle wird mit Faserzementplatten gedeckt. "Blech würde durch das Salz rosten", erklärt Baer. Das passiere bei Faserzement nicht. "Er ist natürlich asbestfrei."

Wegen der aggressiven Eigenschaft des Salzes ist auch Holz die erste Wahl für die Halle. "Salz und Holz vertragen sich, Salz und Metall nicht", erklärt Bauhofleiter Hanke. Das konnte man beim bisherigen Silo gut beobachten. "Die Holzummantelung hält prima. Aber die Metallstützen, auf denen das Silo steht, mussten wir schon erneuern und ummanteln, weil es korrodiert war." Die neue Halle wird außen mit sogenanntem Douglasienholz verkleidet. "Das hat einen hohen Harzanteil und ist deswegen nicht so anfällig gegen Insekten." Deshalb müsse es nicht behandelt werden. "Es wird im Laufe der Zeit grau."

Beim Bau der Salzhalle in der Eifelgemeinde Gerolstein wurde die Firma Ochs übrigens vom Schnee überrascht. "Da stand unser Kran plötzlich hüfthoch im Schnee", berichtet Baer. Diese Sorge muss er in Hilden nicht haben. "Die Halle wird definitiv vor dem nächsten Winter fertig", sagt auch Ulrich Hanke.

(RP)
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