Hilden Salzlager: Fraktionen beraten noch

Hilden · In vier Wochen muss die Stadt Hilden ihr Salzlager räumen, weil der Vermieter fristgerecht gekündigt hat. Das erfuhren viele Ratsmitglieder aus der RP. Der Haupt- und Finanzausschuss, bei dem das Thema auf der Tagesordnung steht, tagt am Mittwoch.

Der Bau einer eigenen Salzhalle auf dem Bauhofgelände für 241 000 Euro sei die für die Gebührenzahler günstigste Alternative, hatte Baudezernentin Rita Hoff vorgerechnet.

Der Hildener Industrieverein wird der Stadt wohl keine Alternative bieten können, fürchtet Geschäftsführer Hans-Ulrich Peters. Dafür seien die Anforderungen zu speziell. Denn eine Einfach-Halle kommt als Salzlager nicht infrage. Beispielsweise müssen Streufahrzeuge rund um die Uhr hineinfahren und Liefer-Lkw ihre Fracht dort abkippen können.

Die Verwaltung hat nach langem Suchen erst eine einzige Miethalle ausfindig machen können: Jahresmiete 107 000 Euro. "Wir waren schon vor zwei Jahren als einzige Fraktion für den Bau einer eigenen Salzhalle", sagte SPD-Fraktionsvorsitzende Birgit Alkenings: "Ich gehe davon aus, dass meine Kollegen ihre Meinung nicht geändert haben." Die Gebührenzahler profitierten von einer eigenen Halle am meisten, weil diese über 40 Jahre abgeschrieben werde. Klaus-Dieter Bartel (Grüne) scheint der Vorschlag der Verwaltung plausibel: "Die Neuordnung der Flächen auf dem Bauhof kostet aber auch — was genau, müsste noch mal dargelegt werden."

"Wenn man die Zahlen sieht, ist der Neubau einer Salzhalle die günstigste Lösung", so der Eindruck von Martina Reuter. Ihre FDP-Fraktion habe noch nicht darüber beraten. "Im Moment sehe ich persönlich keine Alternative zu einem Neubau", sagte Prof. Dr. Ralf Bommermann (Unabhängige): "Wir müssen die Zahlen genau anschauen und haben noch viele Fragen." "Wir brauchen kein eigenes riesiges Salzlager", meinte Friedhelm Burchartz (Freie Liberale): "Die Stadt Hilden sollte sich am Salzlager des Landesbetriebs Straße NRW beteiligen."

CDU und Bürgeraktion mochten sich noch nicht äußern. Die Fraktionen hätten über das Problem noch nicht diskutiert, sagten die Fraktionsvorsitzenden Marion Buschmann und Ludger Reffgen. Dem wolle man nicht vorgreifen.

(RP/rl)
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